lautstark. 19.04.2024

Weniger Verwaltungstätigkeiten für Lehrkräfte

BildungsgewerkschaftEntlastungMitbestimmung

Forderungen der GEW NRW zur Personalratswahl 2024

Wir fordern Entlastung der Lehrkräfte durch mehr Zeitressourcen, mehr Unterstützung bei Verwaltung und Entlastung von Schulleitungen durch Schulverwaltungsassistenzen! Personalratswahl 2024: Liste 1 wählen!

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  • Ausgabe: lautstark. 02/2024 | Wir gegen Rechts
  • Autor*in: Frauke Rütter
  • Funktion: Expertin der GEW NRW für Schulpolitik
  • Autor*in: Stephan Osterhage-Klingler
  • Funktion: stellvertretender Vorsitzender der GEW NRW
Min.
der befragten Lehrkräfte sehen laut Umfrage des Deutschen Schulbarometers 2023 in Arbeitsbelastung und Zeitmangel die größten Herausforderungen in ihrer beruflichen Tätigkeit als Lehrkraft.

Die GEW NRW fordert

Entlastung der Lehrkräfte durch mehr Zeitressourcen

Es ist dringend notwendig, die Beschäftigten an den Schulen zu entlasten und Zeitressourcen für die pädagogische Arbeit zu schaffen. Dies kann durch eine sinnvolle Reduzierung der Klassenarbeiten in allen Jahrgangsstufen sowie eine kritische Überprüfung der Lehrpläne erfolgen. Die Lehrpläne müssen an die aktuellen Erfordernisse und Bedarfe angepasst und die Inhalte priorisiert werden. Außerdem könnten die viel Zeit kostenden Lehrer*innenkonferenzen auf ein absolut notwendiges Maß reduziert werden. 


Die GEW NRW fordert

Mehr Unterstützung bei Verwaltung

Es müssen zusätzliche Verwaltungskräfte, Assistenzen und IT-Fachleute eingestellt werden. Sie sollen:

  • nicht pädagogische Arbeiten übernehmen,

  • eine digitale Infrastruktur aufbauen und deren Wartung übernehmen sowie

  • Labore, Werkstätten, Lehrküchen und andere Fachräume betreuen.

Lehrkräfte werden damit von fachfremden Aufgaben entlastet und haben mehr Zeit für pädagogische und soziale Arbeit mit den Schüler*innen. EDV-Kräfte sind neben den Schulverwaltungsassistenzen unbedingt erforderlich, damit diese den First-Level-Support vor Ort in den Schulen gewährleisten können. Diese Aufgabe kann nicht von Lehrkräften zusätzlich übernommen werden. Gleichzeitig ist eine Anhebung der Anrechnungsstunden richtig und sinnvoll, um Kolleg*innen zu entlasten und die Arbeit an den Schulen wieder attraktiver zu machen.

der befragten Schulleitungen sagen lautUmfrage des Deutschen Schulbarometersim November 2022, dass Unterstützung beiVerwaltungstätigkeiten sie entlasten würde.

Die GEW NRW fordert

Entlastung von Schulleitungen durch Schulverwaltungsassistenzen

Die Arbeitsbelastung von Schulleitungen ist in den letzten Jahren immer mehr gestiegen. Es müssen zusätzliche Schulverwaltungsassistenzen eingesetzt werden, ohne dass diese auf Lehrkräftestellen angerechnet werden und ohne dass die Verwaltungsstunden für Schulleitungen sowie die Anrechnungsstunden der Lehrkräfte reduziert werden.

Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK)

Empfehlungen zum Umgang mit dem akuten Lehrkräftemangel

Die Entlastung der Lehrkräfte hinsichtlich Verwaltungstätigkeiten ist auch Bestandteil der Stellungnahme „Empfehlungen zum Umgang mit dem akuten Lehrkräftemangel“ der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK). Darin heißt es: „Neben der Kernaufgabe des Unterrichtens übernehmen Lehrkräfte auch zahlreiche Organisations- und Verwaltungsaufgaben. Diese reichen von der Beschaffung von Unterrichtsmaterialien über die Betreuung von Bibliotheken, Fachräumen und IT-Ausstattung bis hin zur Organisation von Klassenfahrten (...). Für diese Aufgaben erhalten Schulen Anrechnungsstunden. Eine angemessene Ausstattung mit Verwaltungspersonal und weiterem nicht pädagogischem Personal kann Lehrkräfte deutlich entlasten und Ressourcen für die unterrichtlichen Kernaufgaben freisetzen. Die SWK empfiehlt, eine systematische Aufgabenkritik der Tätigkeit von Lehrkräften vorzunehmen und auf dieser Grundlage dauerhaft Stellen für Verwaltungspersonal und weiteres pädagogisches Personal zu schaffen.“

Stellungnahme der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission: Empfehlungen zum Umgang mit dem akuten Lehrkräftemangel