Ergebnisse der Personalratswahl

So habt ihr gewählt

Die Personalratswahl 2024 ist vorbei.  Die Beschäftigten an Schule haben ihre Personalrät*innen gewählt. Schau dir die Ergebnisse an!  Wir bedanken uns bei alle Wähler*innen, die uns ihre Stimmen gegeben haben. Danke für euer Vertrauen. 

Je mehr Stimmen unsere Personalratskandidat*innen bekommen, je stärker können sie sich für dich einsetzen und notwendige Entlastungen & bessere Arbeitsbedingungen erkämpfen!

Unsere Kandidat*innen und ihre Herzensthemen

Caroline Lensing

Ich mache mich stark für korrekturbelastete Kolleg*innen am Gymnasium, weil ...

viele Kolleg*innen in Teilzeit gehen, um ihren Job noch gut bewältigen zu können und gesund zu bleiben. Damit verzichten sie auf Bezüge und Pensionsansprüche. Ich selbst unterrichte die Fächer Englisch und Deutsch und weiß genau, wie es ist, jedes Wochenende und viele Ferien hindurch zu korrigieren. Es fehlt Zeit für Erholung, Freund*innen und Familie. Kürzlich wurde die Zeit für die Klausuren in der Oberstufe erhöht. Damit möchte das Ministerium für Schule und Bildung die Qualität verbessern. Letztendlich führt es aber nur dazu, dass die Kolleg*innen mehr korrigieren müssen. Hier muss ein Umdenken stattfinden. Wir müssen über alternative Prüfungsformate nachdenken. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass beispielsweise die Zeiten für Klausuren und die Aufgabenfülle wieder auf ein normales Maß gesetzt werden.

Caroline Lensing ist 57 Jahre alt und seit 2001 Lehrerin an einem Gymnasium in Neuss. Seit 2011 engagiert sie sich im Bezirkspersonalrat Düsseldorf für Gymnasien und Weiterbildungskollegs; seit sechs Jahren ist sie zudem Hauptpersonalrätin für Gymnasien und Weiterbildungskollegs.


Vera Verspohl

Ich mache mich stark für echte Entlastung für die Kolleg*innen an Weiterbildungskollegs und Gymnasien, weil ...

das System Schule gerade wegen vielfältiger gesellschaftlicher Veränderungen ebenfalls im Wandel ist. So entstehen zusätzliche Aufgaben für die Kolleg*innen, ohne dass andere Tätigkeiten wegfallen. Die Arbeitsbelastung nimmt somit stetig zu. In Spitzen(korrektur)zeiten haben die Kolleg*innen kein einziges freies Wochenende. Zur Unterstützung sollten unter anderem IT- und Verwaltungsfachkräfte eingesetzt werden, um Lehrkräfte von fachfremden Aufgaben zu entlasten, damit sie sich wieder dem „Kerngeschäft“ widmen können.

Vera Verspohl ist 48 Jahre alt, Mitglied im Bezirkspersonalrat für Gymnasien und Weiterbildungskollegs bei der Bezirksregierung Arnsberg und seit vier Jahren im Personalrat tätig. Sie unterrichtet Mathematik und Französisch am Westfalen-Kolleg in Dortmund.


Florian Beer

Ich mache mich stark für niedrigere Zugangshürden zu den Weiterbildungskollegs, weil ...

der Zweite Bildungsweg immer noch dringend benötigt wird, um der gravierenden, strukturellen Bildungsungerechtigkeit in Deutschland zu begegnen. Der Zweite Bildungsweg ist für viele Menschen oft die erste echte Chance, ihre Potenziale zu verwirklichen. Die Inklusions- und Integrationsleistung des Zweiten Bildungswegs bleibt unverzichtbar. Die Kolleg*innen vor Ort brauchen eine starke gewerkschaftliche Unterstützung, um auch in Zukunft erfolgreich arbeiten zu können.

Florian Beer ist 45 Jahre alt und Oberstudienrat am Weiterbildungskolleg Emscher-Lippe. Zudem war er Mitglied im Hauptpersonalrat für Gymnasien und Weiterbildungskollegs von 2016 bis 2020. Seit 2020 ist er Ersatzmitglied im Bezirkspersonalrat Münster.

Hanna Tuszynski

Ich mache mich stark für eine durchdachte Digitalstrategie an Gymnasien und Weiterbildungskollegs, weil ...

es da an allen Enden und Ecken brennt. Es herrscht ein NRW-weiter Flicken- teppich. Jede Kommune hat andere Regeln und Ausstattungen. Unhaltbar ist auch der Zustand, dass der Großteil des IT-Supports auf Lehrkräfte abgewälzt wird. Sie fangen die Unzulänglichkeiten des Systems mal wieder mit viel Engagement, Zeit und häufig auch eigenem Geld auf. Die Wildwestmanier im Umgang mit Digitalisierung an Schulen ist skandalös. Der Arbeitgeber Land muss ein klares Konzept haben, das sowohl den sinnvollen Einsatz digitaler Technik im Unterricht, rechtssichere Erledigung dienstlicher Aufgaben und Chancengleichheit im Land ermöglicht. Und dieses Konzept muss von Lehrer- und Personalräten mitbestimmt werden.

Hanna Tuszynski ist 42 Jahre alt und arbeitet an einem Düsseldorfer Gymnasium. Sie engagiert sich im Personalrat für Gymnasien und Weiterbildungskollegs Düsseldorf.

Zülfü Gürbüz

„Ich mache mich stark für alle Beschäftigten im Tarifverhältnis an Grundschulen, weil ...

Tarifbeschäftigte wie Seiteneinsteiger*innen, befristet Beschäftigte, HSU-Lehrkräfte, also Lehrkräfte für den herkunftssprachlichen Unterricht, und das (sozial-)pädagogische Personal mehr Wertschätzung und eine faire Bezahlung verdient haben! HSU-Lehrkräfte unterrichten schul- und schulformübergreifend unter schwersten Bedingungen und leisten eine hervorragende Arbeit für die Förderung der Mehrsprachigkeit und Integration in NRW. Die Bezahlung – bisher meistens EG9 – muss ebenso verbessert werden wie die Arbeitsbedingungen. Seiteneinsteiger*innen und befristet Beschäftigte werden wie grundständig ausgebildete beziehungsweise fest angestellte Lehrkräfte eingesetzt, erhalten aber weder eine angemessene Bezahlung noch Entwicklungsmöglichkeiten – das muss sich ändern. Auch das (sozial-)pädagogische Personal ist sehr wichtig für den Bildungserfolg der Schüler*innen. Seine Bezahlung darf von der Aufwertung der Lehrkräfte auf A13/EG13 nicht abgekoppelt werden!“

Zülfü Gürbüz ist 51 Jahre alt und seit 1998 Lehrer für den herkunftssprachlichen Unterricht Türkisch an der Grundschule Bömberg in Iserlohn. Seit 23 Jahren ist er im Personalrat und kandidiert für den Hauptpersonalrat Grundschule.


Jana Koch

Ich mache mich stark für mehr Zeit zum Leben an Grundschulen, weil ...

die Belastungen ständig zunehmen. Immer neue Aufgaben werden gerade den Grundschulen zugeschrieben. Nicht nur das Schulministerium, sondern auch die Gesellschaft und Politik fordern von uns Reaktion und Prävention im Hinblick auf viele Fragen, die sich rund um die heutige Kindheit stellen. Da sich zunehmend weniger Personen finden, die sich diesen Herausforderungen stellen wollen, verteilen diese sich auf immer weniger Schultern. Lehrkräfte und pädagogisches Personal reiben sich auf, Umfang und Entgrenzung der Arbeitszeit nehmen zu. Wir brauchen wieder mehr Zeit zum Leben – in der Schule und danach.

Jana Koch, 37 Jahre alt, ist Sonderpädagogin und engagiert sich seit 2016 als Personalrätin im Oberbergischen Kreis. Seit 2018 ist sie dort Vorsitzende des Örtlichen Personalrats und seit 2023 zudem stellvertretende Vorsitzende im Hauptpersonalrat Grundschule.


Silke Knabel

Ich mache mich stark für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Entlastung an Grundschulen, weil ...

die Kolleg*innen wegen des eklatanten Lehrer*innenmangels, immer we- niger ausgebildeten Lehrkräften im System, dem gestiegenen Arbeitsumfang, zusätzlichen Aufgaben und pädagogischen Verwaltungstätigkeiten an ihre Belastungsgrenzen geraten oder sie überschreiten. Da mittlerweile so viele verschiedene Berufsgruppen an der Grundschule arbeiten, benötigen die Kolleg*innen insbesondere Zeit, um sich für eine gute Zusammenarbeit und eine gelingende Förderung der Kinder effektiv auszutauschen. Diese Zeit muss im Stundenkontingent eingepreist sein und darf nicht zu Mehrbelastung führen. Auch kleinere Klassen tragen zur Entlastung der Kolleg*innen bei. Denn in Klassen mit zu vielen Schüler*innen haben sie häufig das Gefühl, nicht allen Kindern gerecht werden zu können, was bei den Kolleg*innen zu großer Unzu- friedenheit führt. Wichtig ist außerdem, dass Kolleg*innen weiterhin in Teilzeit arbeiten können, ohne sich in eine Teildienstfähigkeit begeben zu müssen.

Silke Knabel ist 44 Jahre alt und als Sonderpädagogin im gemeinsamen Lernen an einer Grundschule tätig. Sie ist seit Juni 2023 Vorsitzende des Örtlichen Personalrats Grundschule Köln (ÖPR). Seit 2014 engagiert sie sich im ÖPR Köln und seit 2020 im Bezirkspersonalrat Köln.

Claudia Soberger

Ich mache mich stark für eine Verbesserung der Inklusion, weil ..

ich oft selbst frustriert von den schlechten Bedingungen bin, aber Aufgeben keine Option ist. Oft sind Regelschulkolleg*innen und auch Sonderpädagog*innen überlastet und haben das Gefühl, besonders den Kindern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf nicht gerecht werden zu können. Mein Ziel ist es, dass die Leitlinien des Gemeinsamen Lernens endlich umgesetzt werden, denn es mangelt an pädagogischer Kontinuität durch Lehrkräfte für sonderpädagogische Förderung. Vielmehr werden die Lehrkräfte – oft auch kurzfristig – abgeordnet, um den Mangel gleichmäßig zu verteilen. Außerdem fehlen ausreichende Fortbildungen sowie die sächlichen Voraussetzungen für eine gelingende Inklusion. Konkret vor Ort nutze ich meine Erfahrungen aus der Förderschule, um die Lehrkräfte zu unterstützen und ihnen Sicherheit bei der Umsetzung der Inklusion zu geben.

Claudia Sorberger ist 51 Jahre alt und seit 25 Jahren Sonderpädagogin, davon die letzten zehn Jahre im Gemeinsamen Lernen an einer Gesamtschule. Seit sieben Jahren ist sie im Bezirkspersonalrat Münster für Gesamt-, Sekundar-, Gemeinschafts und Primusschulen.


Stefanie Neumann

Ich mache mich stark für gute Arbeitsbedingungen an Gesamtschulen, Sekundarschulen und PRIMUS- Schulen, weil ...

die Aufgaben, die die Kolleg*innen schultern sollen, zahlreicher werden. Integration, Inklusion, Digitalisierung und vieles mehr erfordern Konzepte, die umgesetzt werden müssen, ohne dass andere Aufgaben gestrichen werden. Die Arbeitszeit der Lehrkräfte reicht dafür schon lange nicht mehr, wie es eine Studie aus Sachsen 2022 erneut verdeutlichte. Wenn wir gute Bildung für alle Schüler*innen wollen, müssen wir den Lehrkräften und pädagogischen Beschäftigten mehr Zeit und Raum für ihre wertvolle pädagogische Arbeit geben. Gute Arbeitsbedingungen sind dringend erforderlich, damit Kolleg*innen gesund den Ruhestand erreichen und sich mehr Menschen entscheiden, in unseren Schulen zu arbeiten.

Stefanie Neumann ist 55 Jahre alt und seit 1997 Lehrerin an der Wolfgang-Borchert-Gesamtschule in Recklinghausen. Seit August 2023 ist sie Vorsitzende des Hauptpersonalrats für Gesamtschulen, Sekundarschulen und PRIMUS-Schulen, in dem sie sichseit 2020 engagiert. Zuvor war sie von 2008 bis 2020 unter anderem als stellvertretende Vorsitzendedes Personalrats für Gesamtschulen, Sekundarschulen und PRIMUS-Schulen bei der Bezirksregierung Münster tätig.

Heike Pauels

Ich mache mich stark für gesunde Arbeits- bedingungen an Hauptschulen, weil ...

die Beschäftigten ein Recht darauf haben, ihren Beruf stressfrei ausüben zu können, gerade an unserer Schulform. Man hat in unserer GEW-Umfrage sehen können, dass sich die meisten Kolleg*innen überdurchschnittlich belastet fühlen. Das macht krank! Ich möchte mich weiterhin im Hauptpersonalrat dafür starkmachen, im Ministerium unsere Situation klar und deutlich zu schildern. Es gibt viel Geld für die Gesundheitsvorsorge an Schulen. Dieses Geld muss bei den Kolleg*innen ankommen. Dafür müssen sich auch die Verhältnisse ändern. Das geht nur mit Vertrauen und dem neuen Auftrag durch die Wähler*innen. Meine Bitte: Bei der nächsten Personalratswahl das Kreuz bei der GEW machen.

Heike Pauels ist 54 Jahre alt und arbeitet als Lehrerin an der Hohe-Giethorst-Hauptschule in Bocholt. Sie ist Vorsitzende des Hauptpersonalrats Hauptschulen und seit 2012 Personalrätin.


Philip Kurzweg

Ich mache mich stark für die Sicherheit von Lehrkräften an Hauptschulen, weil…

Gewalt in keiner Form in der Schule stattfinden sollte. Verbale und körperliche Attacken gegenüber Lehrkräften, ob von Schüler*innen, Eltern oder anderen, dürfen nicht passieren. Als Lehrer in einer Internationalen Sprachförderklasse weiß ich, dass ein vertrauensvolles Verhältnis und ein offener, respektvoller Umgang miteinander Grundsteine für ein gelingendes Lernen sind. Ich setze mich dafür ein, dass sich grundsätzlich alle an Hauptschulen tätigen Menschen sicher fühlen und effektiv arbeiten können.

Philip Kurzweg ist 52 Jahre alt arbeitet an der Adam-Ries-Schule in Eschweiler. Er ist seit 2020 Personalrat und seit Juni 2023 Personalratsvorsitzender im geschäftsführenden Vorstand der GEW Aachen.

Eduard Emmerling

Ich mache mich stark für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen von Tarifbeschäftigten an Realschulen, weil 

wir viele verschiedene Beschäftigtengruppen im Schuldienst haben, die unterschiedliche Erfahrungen mitbringen, aber dementsprechend nicht wertgeschätzt werden. Gerade mit Blick auf Fachkräfte im Multiprofessionellen Team (MPT-Kräfte) gibt es viel Unwissenheit in Schulen, wie man diese Kräfte richtig einsetzt. Das führt immer wieder zu Konflikten. Zudem werden vielen MPT-Kräften die förderlichen Zeiten, die sie bei anderen Arbeitgebern erworben haben, kaum oder gar nicht anerkannt. Manche Vertretungskräfte sind sehr niedrig eingruppiert, obwohl sie Aufgaben einer regulär ausgebildeten Lehrkraft erfüllen sollen. Das kann so nicht bleiben!

Eduard Emmerling ist 62 Jahre alt und seit 1997 tarifbeschäftigter Lehrer für Sport und Sozialwissenschaften an der Dietrich-Bonhoeffer-Realschule in Recklinghausen. Er ist seit 2009 als festes Mitglied im Personalrat tätig.

Andreas Hohrath

„Ich mache mich stark für eine faire Eingruppierung und eine gute Bezahlung von Werkstattlehrkräften am Berufskolleg, weil …

Werkstattlehrer*innen trotz umfassender Ausbildung im Eingangsamt immer noch in die Besoldungsgruppe A9 beziehungsweise Tarifbeschäftigte in die Entgeltgruppe EG 9a eingruppiert werden. Dies entspricht in keiner Weise einer angemessenen Bezahlung. Fair geht anders! Das zeigt auch das Ergebnis eines Gutachtens, das 2022 im Auftrag der GEW NRW erstellt wurde.“

Andreas Hohrath ist 59 Jahre alt und seit 1995 Werkstattlehrer an einem Berufskolleg in Unna. Seit 15 Jahren ist er Personalrat.


Antje Schipper

„Ich mache mich stark für einen guten Gesundheitsschutz für Lehrkräfte am Berufskolleg, weil ...

es nicht ausreicht, nur auf schulinterne Veränderungen zu setzen. Gebäudeschäden, Lärmbelästigungen und große Hitze gefährden die Gesundheit von Lehrkräften. Sie haben einen Rechtsanspruch auf einen gesunden Arbeitsplatz.  Beim Gesundheitsschutz haben die Personalräte umfassende Informations- und Beteiligungsrechte, die nur unter GEW-Führung umgesetzt werden können. Lehrkräfte müssen gestärkt werden, wenn die Work-Privacy-Balance sich ins Gegenteil verkehrt. Vertrauen, Gerechtigkeit, Wertschätzung, ein intaktes Schulgebäude sowie ein gewaltfreier Raum gehören zum gesunden Arbeitsplatz Schule.“

Antje Schipper ist 53 Jahre alt und Lehrerin für Biologie und Sport an einem Berufskolleg in Essen. Seit 13 Jahren ist sie Personalrätin


Björn Rützenhoff

„Ich mache mich stark für Digitalisierung am Berufskolleg, weil ...

es gleichzeitig ein vielfältiges, aber auch hochkomplexes Feld ist. Für mich bedeutet das, die Vorteile der Digitalisierung pädagogisch gewinnbringend zu nutzen, zum Beispiel mit digitalen Tools in der unterrichtlichen Zusammenarbeit und Kommunikation. Gleichzeitig setze ich mich als Personalrat dafür ein, dass als Voraussetzung eine dafür passende Ausstattung für Lehrkräfte und Schüler*innen eingeplant wird. Bei der Auswahl der genutzten Tools versuche ich dafür zu sensibilisieren, dass die Persönlichkeitsrechte von allen Beteiligten gewahrt bleiben, die Tools gut bedienbar sind und digitale Kommunikation zu Zeiten stattfinden kann, die mit einer gesunden Lebensführung vereinbar sind. So sind Aspekte der Pädagogik, der Ausstattung und des Gesundheitsschutzes vereint.“

Björn Rützenhoff ist 51 Jahre alt und unterrichtet seit 2002 die Fächer Chemie und Englisch an einem Berufskolleg in Marl. Seit zehn Jahren ist er im Personalrat.


Helmut Hermes

Ich mache mich stark für gute Regelungen bei Versetzung und Abordnung für Kolleg*innen am Berufskolleg, weil ...

es gute Gründe für Versetzungen und Abordnungen geben kann: Eine neue Lebensplanung beispielsweise aufgrund von Hochzeit oder Trennung, der Wunsch nach neuen beruflichen Perspektiven oder einem Schul(form)wechsel wären solche Gründe. Genauso kann die Geburt eines Kindes oder die Pflege von Eltern eine Versetzung erfordern, um Familie und Beruf vereinbaren zu können. Dem Personalrat kommt dabei die wichtige Aufgabe zu, die Interessen der Kolleg*innen beim Ausgleich zwischen Bedarf und Wunsch bestmöglich zu vertreten. Ich setze mich dafür ein, Versetzungen und Abordnungen aus dienstlichen Gründen zu verhindern und sie auf eigenen Wunsch zu ermöglichen.“

Helmut Hermes ist 59 Jahre alt und seit 2006 Lehrer für Elektrotechnik an einem Berufskolleg in Datteln. Seit 20 Jahren ist er Personalrat.


Marei Heinke

„Ich mache mich stark für schwerbehinderte Kolleg*innen am Berufskolleg, weil ..

auf den Ausgleich von Nachteilen immer wieder hingewiesen werden muss. So lange eine Barrierefreiheit zwar an- und mitgedacht wird, sie aber keine Selbstverständlichkeit ist, sollten wir aktiv und wachsam bleiben. Gerade in unserer Schulform ist es wichtig, die Vielfältigkeit auszubauen und auf alle Erfordernisse flexibel zu reagieren. Dafür setze ich mich ein. Durch meine Berufe als Krankenschwester und jetzt als Berufsschullehrerin, mit ehrenamtlicher Tätigkeit in Gewerkschaft, Schwerbehindertenvertretung, Kirche und Sozialgericht fühle ich mich gefestigt und bestärkt, diese Erfahrungen weiter gewinnbringend für alle einzusetzen. Das geht nur mit Vertrauen und dann mit dem neuen Auftrag durch die Wähler*innen. Meine Bitte: Geht (uns) wählen bei den nächsten Personalratswahlen!“

Marei Heinke ist 61 Jahre alt und seit 2003 Lehrerin für Gesundheit und Politik an einem Berufskolleg in Düsseldorf. Seit sieben Jahren ist sie Personalrätin.

Eva Schulze

„Ich mache mich stark für die verschiedenen Berufsbilder an Förderschulen, weil ...

Schüler*innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf zur gesellschaftlichen Teilhabe die Kompetenzen aller brauchen! An Förderschulen kommen Professionen wie Sonderpädagog*innen, Fachlehrer*innen, Sozialpädagog*innen und pädagogische Fachkräfte im Multiprofessionellen Team zusammen, die untereinander sowie mit externen Institutionen und Therapeut*innen in engem Austausch stehen. Dieser vielschichtigen Beratung sollte mehr Platz innerhalb der Arbeitszeit eingeräumt werden, damit Kolleg*innen nicht zunehmend ihre Abende in Videokonferenzen verbringen müssen. Als Personalrätin unterstütze ich die verschiedenen Berufsgruppen in ihren spezifischen Belangen und rechtlichen Fragen.“

Eva Schulze ist 38 Jahre alt und Sonderpädagogin an einer Förderschule in Bonn. Seit drei Jahren ist sie im Personalrat und kandidiert für den Bezirkspersonalrat Köln für Förderschulen und Klinikschulen.


Beate Damm

Ich mache mich stark für einen besseren Arbeits- und Gesundheitsschutz an Förderschulen und Klinikschulen, weil ...

die Belastungen durch zu viele Aufgaben und zu wenig Personal stetig gewachsen sind. Dauerbelastung in Form von hohen emotionalen und quantitativen Anforderungen, Entgrenzung, Gewalt und Lärm führt dazu, dass Lehrkräfte krank werden. Als GEW-Personalrätin ist es mir wichtig, die Beteiligungsrechte zu nutzen und initiativ zu werden. Eine Stellschraube, mit der Überbelastung kurzfristig abgemildert werden kann, ist die Möglichkeit der Arbeit in Teilzeit. Diese wird durch das Handlungskonzept zur Unterrichtsversorgung des Ministeriums für Schule und Bildung jedoch arg beschnitten. Ein falsches Signal für Kolleg*innen, die in Teilzeit arbeiten möchten. Hier heißt es: Weiterkämpfen für die Durchsetzung der Rechte aller Beschäftigten, damit sie in jedem Lebensalter gesund und zufrieden ihren Beruf ausüben können!

Beate Damm ist 57 Jahre alt und Lehrerin für Sonderpädagogik an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung in Essen. Seit 2016 ist sie Personalrätin.


Bettina Marzinzik

Ich mache mich stark für gute Arbeitsbedingungen und eine gerechte Bezahlung an Förderschulen und Klinikschulen, weil ...

Lehrkräfte und weitere Landesbeschäftigte an Förderschulen und Klinikschulen unter anderem wegen des eklatanten Lehrkräftemangels dringend Entlastung brauchen – der Lehrkräfteberuf muss attraktiver werden! Zu guten Arbeitsbedingungen gehören beispielsweise niedrigere Klassenfrequenzen, Unterstützung durch Multiprofessionelle Teams, Entlastung von Verwaltungsaufgaben sowie angemessen ausgestattete Räume. Außerdem muss die Attraktivität des Lehrkräfteberufs durch gerechte Bezahlung gesteigert werden: Dazu gehören die bessere Bezahlung von Fachlehrer*innen und die Ausnutzung der Spielräume im TV-L bei der Stufenfestsetzung für Tarifbeschäftigte.

Bettina Marzinzik ist 56 Jahre alt und war viele Jahre als Lehrerin für Sonderpädagogik an einer Schule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung tätig. Seit 25 Jahren ist sie im Personalrat.


Christina Tönges

Ich mache mich stark für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf an Förderschulen und Klinikschulen, weil ...

viele Lehrkräfte in familienpolitischer Teilzeit arbeiten und demzufolge auf Gehalts- beziehungsweise Lohnanteile bewusst verzichten, aufgrund des ausgeprägten Lehrkräftemangels jedoch oft fehlende Kolleg*innen ersetzen müssen. Damit verrichten Teilzeitlehrkräfte „unsichtbare Mehrarbeit“ still und zumeist auch unbezahlt. Betroffene Kolleg*innen berichten oft von zunehmender Arbeitsverdichtung und einer Verschiebung dienstlicher beziehungsweise aus der Arbeit resultierender Aufgaben in den Bereich der privaten Familienzeiten. Insbesondere die digitale Dauererreichbarkeit kann zu einer krank machenden Vermischung von Arbeits- und familiärer Lebenszeit führen. Als Personalrätin möchte ich mich für die konsequente Einhaltung und Verbesserung von Teilzeitkonzepten an Schulen einsetzen und Kolleg*innen bei der Durchsetzung ihres Rechtes auf eindeutige Zeiten für die Familie und das Privatleben unterstützen.

Christina Tönges ist 40 Jahre alt und Sonderpädagogin an einer Förderschule in Gelsenkirchen. Seit sieben Jahren ist sie im Personalrat und sie kandidiert für den Bezirkspersonalrat Münster für Förderschulen und Klinikschulen.


Thomas Koritko

Ich mache mich stark für Fachlehrer*innen an Förderschulen und Klinikschulen, weil ...

ich selbst seit fast 30 Jahren in meiner Schule wertvolle Arbeit leiste und nicht das Gefühl habe, vom Arbeitgeber ausreichend entlohnt zu werden. Fachlehrer*innen starten nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung mit A9 / EG9a, Stufe 1. Damit werden der erste Berufsabschluss, der notwendig zur Zulassung ist, und alle bis dahin gesammelten Erfahrungen vom Arbeitgeber dankend angenommen. Es gibt aber keine monetäre Wertschätzung durch Anerkennung von förderlichen Zeiten und einer höheren Erfahrungsstufe. Das kann so nicht bleiben! Im Zuge der sich verändernden Personalsituation in den Förderschulen ist eine Einstiegsbesoldung beziehungsweise -vergütung A10 / EG9b dringend erforderlich.

Thomas Koritko ist 62 Jahre alt und seit 1994 als Fachlehrer an der David-Ludwig-Bloch-Schule, LVR Förderschule Hören und Kommunikation, in Essen tätig. Seit 2008 engagiert er sich im Personalrat Förderschulen und Klinikschulen im Bezirk Düsseldorf.

Angela Kallweit

Ich mache mich stark für attraktive Arbeitsplätze an der Hochschule, weil ...

der Fachkräftemangel zunimmt und die Herausforderungen stetig wachsen, gerade in der IT-Sicherheit und IT-Infrastruktur. Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir als Personalrat die Beschäftigten an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen, Bocholt, Recklinghausen ansprechen, deren Wünsche und Ideen aufgreifen, eine systematische Arbeitszeiterfassung, die für die Wissenschaft geeignet ist, finden und kreative Ideen zur Verbesserung der Arbeitsatmosphäre entwickeln. Des Weiteren setze ich mich dafür ein, dass Machtmissbrauch strukturell bekämpft wird und die Personalräte an Hochschulen ernst genommen und angehört werden.

Angela Kallweit ist 52 Jahre alt und seit 1995 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Wirtschaft an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen, Bocholt, Recklinghausen beschäftigt. Seit 2016 ist sie ordentliches Mitglied im Personalrat, seit 2020 Personalratsvorsitzende.


Luzia Vorspel

Ich mache mich stark für wissenschaftliche Hilfskräfte und für einen Tarifvertragder studentischen Beschäftigten, weil ...

ich Lohndumping ablehne. Rund 400.000 Hilfskräfte arbeiten an den Hochschulen bundesweit zum Mindestlohn oder knapp darüber. Anders als durch Tarifvertrag geschützte Kolleg*innen haben sie nur vier statt sechs Wochen Urlaub, keine Mindestvertragslaufzeit – monatliche Verlängerungen sind nicht selten – und keine Mindeststundenzahl. Für sie wird keine Betriebsrente gezahlt. Sie erhalten keine regelmäßigen Lohnerhöhungen, auch nicht aufgrund zunehmender beruflicher Erfahrung. Zudem werden sie nicht in allen Bundesländern von Personalräten vertreten. Deshalb setze ich mich seit Jahren für die Einstellung von wissenschaftlichen Mitarbeitenden anstelle von wissenschaftlichen Hilfskräften und für einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte inklusive personalrechtlicher Vertretung ein.*

*Das Statement wurde aufgrund produktionsbedingter Gründe vor Abschluss der dritten TV-L-Tarifrunde abgegeben, in der die GEW NRW unter anderem einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte forderte.

Dr. Luzia Vorspel ist 64 Jahre alt und seit 1999 im Fachbereich Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum tätig. Im Personalrat engagiert sie sich seit 25 Jahren.


Volker Mittendorf

Ich mache mich stark für befristet tätige wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, weil ...

ich sehe, dass sich vor allem in diesem Bereich die Bedingungen seit Beginn meiner eigenen Laufbahn 1998 deutlich verschlechtert haben. Mit der Öffentlichkeit, die mittlerweile unter dem Hashtag #IchbinHanna entstanden ist, sehe ich gute Möglichkeiten, dass hier dauerhaft eine Bewegung entsteht, mit der sich Verbesserungen in der prekären Situation erreichen lassen. Diese möchte ich durch meine Personalratsarbeit unterstützen. Auch bei den vielfältigen Formen des Machtmissbrauchs, die seit geraumer Zeit öffentlich werden, lässt sich durch konsequente Arbeit im Personalrat konkret ansetzen.

Dr. Volker Mittendorf ist 53 Jahre alt und seit 2008 an der Bergischen Universität Wuppertal als Akademischer Rat im Fach Politikwissenschaft tätig. Im Personalrat engagiert er sich seit neun Jahren.

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