Unsere Gesellschaft ist weit entfernt von echter Chancengleichheit. Seit Jahrzehnten belegen Studien, dass der Bildungserfolg in Deutschland maßgeblich von der sozialen Herkunft abhängt. Das verhindert Zukunftschancen und gefährdet die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen. Die Politik konnte diesen Zusammenhang nicht aufbrechen. Wir bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen (GEW NRW) setzen uns für Bildungschancen unabhängig von der Herkunft ein – für ein Bildungssystem, das auf Chancengleichheit basiert. Dazu gehört auch, Vielfalt als Gewinn zu sehen. Mehrsprachigkeit, verschiedene Religionen, Kulturen und Nationalitäten bereichern unser Bildungssystem.
Klare Kante gegen Rassismus und Chancengleichheit für Geflüchtete
Bildung ist ein Menschenrecht und Bildungsgerechtigkeit der Schlüssel zu echter Integration. Die GEW NRW steht für vorurteilsfreie, diversitätsbewusste und rassismuskritische Bildungsarbeit. Wir zeigen klare Kante gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung und fordern Bildungsgerechtigkeit für alle Geflüchteten und Vertriebenen. Sie brauchen schnellen und niederschwelligen Zugang zu unseren Bildungseinrichtungen – von Sprachförderung in Kita und Schule über den Zugang zum Hochschulstudium bis hin zu passgenauen Angeboten der Erwachsenenbildung.
GEW NRW fördert Frauen in Führungspositionen
Chancengleichheit bedeutet auch Gleichberechtigung. Mit unserem Landesfrauenausschuss setzen wir uns für Gleichstellung ein. Dazu gehören ein starkes Landesgleichstellungsgesetz und eine diskriminierungsfreie Personalpolitik. Für uns ist klar: Wir brauchen mehr weibliche Führungskräfte. Noch immer sind Frauen in Leitungspositionen unterrepräsentiert – trotz gleicher oder besserer Qualifikation. Frauen, die in Teilzeit arbeiten, leisten den Großteil der Care-Arbeit. Diese unbezahlte Fürsorgearbeit ist der Grund für Einkommenseinbußen und geringere Karrierechancen. In unserer Beratung und in Fortbildungen stärken wir Frauen, damit sie für ihre Interessen einstehen.
Chancengleichheit unabhängig von sexueller Orientierung
Homo- oder bisexuelle, pan- und asexuelle oder Trans- und Interpersonen erfahren noch lange nicht die gleiche Akzeptanz wie heterosexuelle, cis- oder endo-geschlechtliche Personen. Diskriminierung ist alltäglich – auch in Bildungseinrichtungen. Sie trifft Kinder und Jugendliche ebenso wie unsere Kolleg*innen. Chancengleichheit muss es unabhängig von Geschlechtsidentität oder sexueller Orientierung geben. Die AG Queer der GEW NRW koordiniert unsere Arbeit gegen Diskriminierung. Vielfalt zu akzeptieren, ist unsere Sichtweise auf die Gesellschaft. Die GEW NRW informiert über Rechtsgrundlagen wie das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetzes (AGG). Wir beraten zum Coming-Out oder unterstützen bei Diskriminierung und sprechen eine geschlechtergerechte Sprache.
GEW NRW ist Teil der Friedensbewegung
Unser Engagement in der Friedensbewegung besteht so lange wie die GEW NRW selbst und gehört zu unserem Selbstverständnis. Wir organisieren öffentlichen Protest und Demonstrationen sowie Aktionen am Arbeitsplatz. An den Hochschulen setzen wir uns für eine Zivilklausel ein – das bedeutet, dass sich wissenschaftliche Einrichtungen verpflichten, ausschließlich für zivile Zwecke zu forschen. Wir sind für eine Schule ohne Bundeswehr und fordern seit Jahren die Kündigung der Kooperationsvereinbarung zwischen dem Schulministerium und der Bundeswehr.
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