Pressemitteilungen 16.08.2024

Mutig und entschlossen handeln– weg vom Flickenteppich!

BildungsgewerkschaftFachkräftemangelLehrkräftemangel
  • Autorin Steffi Klaus
  • Funktion Pressesprecherin GEW NRW
  • Kontakt 0160 - 96 403 51

GEW NRW stellt Forderungen zum neuen Schul- und Kitajahr

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Essen - Mangelnde Basiskompetenzen der Schülerinnen und Schüler, Fachkräftemangel und die chronische Überlastung der Lehrkräfte und Erzieher*innen: Die Probleme im Bildungssystem sind seit Jahren bekannt. Aber unabhängig davon, wer an der Regierung ist, scheint es fast schon eine bildungspolitische Tradition zu sein, dass man Projekte anstößt, ohne dafür zu sorgen, dass die personellen Voraussetzungen stimmen.

Auch dieser Landesregierung fehlt es an einer gehörigen Portion Mut!

„Es fehlt an Entschlossenheit die Versprechen des Koalitionsvertrags umzusetzen“, sagt die Vorsitzende der GEW Ayla Çelik: „Es ist schade, dass gerade bei Kita und Ganztag die richtige Einsicht durch haushaltspolitische Erwägungen geschlagen wird. Wenn man Bildung zum Büttel des Haushalts macht, sollte man sich nicht Chancengleichheit und die Zukunft der Kinder auf die Fahnen schreiben“.

Screening und Diagnostik sind wichtige Instrumente, um zielgenau und bedarfsgerecht zu fördern, doch bringen sie nichts, wenn es kein Personal gibt, dass Förderempfehlungen umsetzen kann. Hier generell die Eltern in die Pflicht zu nehmen, kann nicht Teil der Lösung sein.

„Im Kern geht es um zwei Fragen, die unbeantwortet bleiben: Wie überwinden wir die soziale Schieflage, die für ungleiche Bildungschancen sorgt? Denn derzeit reproduziert unser Bildungssystem die Bildungsungerechtigkeit und verfestigt sie. Und wie kommen wir zu einer Politik, die endlich mehr in Bildung investiert, um den Fachkräftemangel und die schlechte Ausstattung zu kompensieren?“, sagt die Vorsitzende der GEW NRW Ayla Çelik.

Aber es fehlt nicht nur an Mut und Entschlossenheit, sondern auch an richtungsweisenden Konzepten, um die chronische Unterfinanzierung des Bildungssystems zu überarbeiten.   Nur wenn die Rahmenbedingungen politisch verändert werden, gibt es die Chance auf eine nachhaltige Lösung.

Als GEW NRW haben wir jahrelang ein Instrument zur Steuerung von finanziellen, personellen und materiellen Ressourcen gefordert: Eine eigene Haushaltsstelle für den schulscharfen Sozialindex. „Denn die Bedarfe der Schulen sind unterschiedlich“ so Ayla Çelik: „Eine Schule, nördlich der A40 ist nicht mit einer südlich der A40 zu vergleichen. Dort, wo der Bedarf am größten ist, muss auch mehr ankommen, damit sich die soziale Ungleichheit in der Bildung nicht weiter verschärft. Dafür ist ein Bildungsetat, losgelöst vom Haushalt, als Teil der Lösung geradezu zwingend.“

Gerade in Anbetracht der Zunahme extremistischer Tendenzen muss Bildung krisen- und zukunftssicher aufgestellt werden. 

„Bildung zu sichern und Demokratie zu stärken, muss unser gesamtgesellschaftliches Ziel sein. Wer an Bildung spart, verspielt die Zukunftschancen nächster Generation und schwächt langfristig unsere Demokratie!“ so die Vorsitzende Ayla Çelik