Essen – Mit Blick auf den internationalen Frauentag am 8. März beteiligt sich die GEW NRW morgen am bundesweiten Kita-Streik. Rund um den Equal-Pay-Day und eine Woche vor der dritten TVöD-Verhandlungsrunde könnte der Zeitpunkt für einen „Streiktag frühe Bildung“ nicht passender sein, sagt die Vorsitzende der GEW NRW, Ayla Çelik.
„Damit Kitas und Ganztagsgrundschulen ausgebaut und die Beschäftigten dort gute Arbeitsbedingungen vorfinden und fair bezahlt werden, braucht es deutlich mehr Geld im System. Der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen ist immer noch frappierend. Frauendominierte Berufe sind auch im 21. Jahrhundert noch systematisch unterbezahlt. Ein Grund für die immer noch vorhandene Entgeltlücke von 16 Prozent. Das muss sich ändern!“
90 Prozent der Beschäftigten in der frühkindlichen Bildung sind Frauen und noch immer wird die Kindererziehung gesellschaftlich überwiegend Frauen zugeschrieben. „Diejenigen, die täglich dafür sorgen, dass unser Alltag funktioniert, verdienen endlich echte Anerkennung und unsere Kinder verdienen die bestmögliche frühkindliche Bildung!“
Seit Januar verhandeln die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes mit den Arbeitgebern von Bund und Kommunen über eine Entgeltsteigerung im Volumen von insgesamt 8 Prozent, drei zusätzliche freie Tage und höhere Zuschläge für Überstunden und besondere Arbeitszeiten. Ein Paket, von dem bundesweit auch 240.000 Kita-Beschäftigte profitieren würden. Doch die ersten beiden Verhandlungsrunden blieben ohne ein Angebot der Arbeitgeber.
Stattdessen, so Ayla Çelik: „Hinhaltetaktik – und Blockade! Die Arbeit der Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen ist systemrelevant – ohne sie läuft nichts. Wer die soziale Arbeit kaputt sparen will, hat nicht die Zukunft unserer Gesellschaft im Blick, sondern riskiert den Stillstand.“
Der große Kita-Streik am Freitag ist auch eine Antwort auf die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber im aktuellen Tarifstreit, der ab dem 14. März in die vorerst letzte Runde gehen wird.
Die GEW NRW ruft ihre Mitglieder im Geltungsbereich des TVöD Kommunen im Bereich des Sozial- und Erziehungsdienstes zu einem landesweiten Warnstreik auf.
Ganztägig gestreikt wird unter anderem in Köln, Krefeld, Bonn, Rhein-Sieg-Kreis, Kreis Euskirchen, Bielefeld und Münster. Die GEW schließt sich den Kundgebungen von ver.di an.
Die Vorsitzende der GEW NRW, Ayla Çelik wird den Streik vor Ort in Köln unterstützen.
Die Tarifverhandlungen starten am 14. März in die dritte Runde.
Detaillierte Informationen zu den Forderungen und Verhandlungen finden Sie im Netz.
