Über 10.000 Tarifbeschäftigte folgten dem Streikaufruf der DGB-Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes, GEW, ver.di und GdP, sowie des dbb zu einem landesweiten Warnstreik in der Landeshauptstadt Düsseldorf. Zur Auftaktkundgebung von ver.di, GEW und GdP versammelten sich zahlreiche Streikende, unter ihnen tarifbeschäftigte Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen und Erzieher*innen im Landesdienst sowie Beschäftigte der Universitäten und Hochschulen des Landes, und zogen anschließend mit Fahnen und Transparenten zur abschließenden Hauptkundgebung vor dem Landtag mit ver.di-Bundesvorsitzenden Frank Bsirske und Ulrich Silberbach, dbb Bundesvorsitzender.
Mit der hohen Beteiligung am heutigen Warnstreik und der eindrucksvollen Kundgebung sieht die GEW NRW die öffentlichen Arbeitgeber jetzt unter Druck, am 28. Februar 2019 in Potsdam zum Start der dritten Verhandlungsrunde ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen.
„Nach unserer gelungenen Streikwoche Mitte Februar 2019 erhöhen wir nochmals den Druck. Unser Warnstreik ist eine gute Sache, gemeinsam mit unseren Schwestergewerkschaften ver.di und GdP und mit dem dbb kämpfen wir für ein gerechteres Einkommen. Die Landesbeschäftigten haben es verdient, gute Arbeit muss gut bezahlt werden. Wir müssen gegenüber der Privatwirtschaft konkurrenzfähig bleiben“, betonte GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer in ihrer kämpferischen Rede bei der Auftaktkundgebung vor dem DGB-Haus in der Friedrich-Ebert-Straße.
Dorothea Schäfer bewertete das gewerkschaftliche Forderungspaket als berechtigt. „Die bundesweit rund 200.000 tarifbeschäftigten Lehrer*innen, davon alleine über 40.000 in NRW, erwarten zu Recht mehr Geld und deutliche Verbesserungen im Tarifvertrag. Schon lange ist der Lehrkräftemangel an vielen unserer Schulen spürbar. Eine Werbekampagne zieht nur dann, wenn auch die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen stimmen“, unterstrich die GEW-Landesvorsitzende mit Blick auf die Bemühungen des NRW-Schulministeriums, zusätzliche Lehrkräfte zu gewinnen. Auch die Beschäftigungsbedingungen an den Hochschulen müssten dringend verbessert werden, die Eindämmung des Befristungsunwesens dort stehe ganz oben auf der gewerkschaftlichen Verhandlungsagenda.
Forderungspaket der Gewerkschaften: Sechs Prozent, mindestens 200,- Euro
Dorothea Schäfer fasste die Kernforderungen der GEW folgendermaßen zusammen:
- sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens 200,- Euro
- verbesserte Eingruppierung der angestellten Lehrkräfte
- Verbesserungen für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst der Länder
- Einführung einer sogenannten Paralleltabelle für tarifbeschäftigte Lehrkräfte
- Eindämmung des Befristungsunwesens, insbesondere in der Wissenschaft
Die Gewerkschaften fordern außerdem die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Verhandlungsergebnisses auf die Beamt*innen.