„Mit den Jüngsten zu beginnen ist sicherlich vernünftig. Mit einer guten Woche Vorbereitungszeit haben die Schulen die reale Chance, sich auf den anspruchsvollen Unterrichtsbetrieb einzustellen, methodisch didaktisch, aber auch, was alle notwendigen und erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen betrifft. Die Gleichzeitigkeit von Präsenzunterricht, Distanzunterricht, Betreuung und Ganztagsangeboten bedeutet für die Grundschulen eine große Herausforderung. So ist es dringend geboten, dass zusätzliche OGS-Helfer*innen eingestellt werden. Bezüglich des Infektionsschutzes setzen wir darauf, dass das Schutzpaket des Schulministeriums auch wirklich effektiv umgesetzt wird“, erklärte GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern nach dem Pressebriefing von Ministerpräsident Armin Laschet und Schulministerin Yvonne Gebauer.
Bei den Schutzmaßnahmen sind strenge Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen vorgesehen. Lehrkräfte und OGS-Mitarbeiter*innen erhalten zwei FFP2-Masken pro Tag, darüber hinaus soll es ein Angebot für zwei Tests pro Woche geben. „Es ist allerdings notwendig, auch für die Schüler*innen eine Teststrategie einzuführen.“, unterstreicht Maike Finnern und ergänzt: „Sie müssen auch mit Schutzmasken versorgt werden. Hier sind die Kommunen als Schulträger gefordert.“
Der Ministerpräsident hat als Zeichen der Anerkennung signalisiert, sich bei der Ständigen Impfkommission dafür einzusetzen, Lehrkräfte und Erzieher*innen bei der Impfreihenfolge in die zweite Prioritätsstufe einzubeziehen. Maike Finnern begrüßte dies ausdrücklich: „Das ist ein gutes Signal für die Beschäftigten. Diese Prüfung muss jetzt schnell über die Bühne gehen, auch wenn das Ergebnis sicherlich erst im Frühsommer Wirkung zeigen kann. Erzieher*innen und Lehrkräfte haben kaum Möglichkeiten, Abstände einzuhalten und sich in der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen zu schützen.“ Eine Kombination von alltagstauglicher Teststrategie mit einer Aussicht auf frühestmögliche Impfung schaffe bei den Lehrkräften mehr Vertrauen.
Für die weitere Perspektive der Schulöffnung ist es richtig, dass die Landesregierung in NRW endlich die Empfehlungen des RKI ernst nimmt und den Inzidenzwert unter 50 Neuinfektionen als Obergrenze setzt, ab dem Schulen sich wieder auf Öffnungen vorbereiten sollen. Entscheidend für einen gelingenden Schulstart sei neben gelingenden Maßnahmen des Infektionsschutzes wie Masken, Tests und Luftfilteranlagen, dass feste Gruppen gebildet werden, die Zahl der Schüler*innen in den Klassen halbiert und ein Schulweg gesichert wird, auf dem Abstände eingehalten werden können.
Der Wechselunterricht schaffe die Voraussetzung, so Maike Finnern, dass ohnehin benachteiligte Kinder und Jugendliche nicht weiter abgehängt werden. Wörtlich sagte sie: „Wechselunterricht heißt nicht, dass Lehrkräfte morgens im Präsenz- und nachmittags im Fernunterricht arbeiten. Das ist nicht zu stemmen. Die Lehrkräfte, aber auch die Eltern, die bei der Betreuung und Unterstützung ihrer Kinder während des Wechselunterrichts stark unter Druck stehen, müssen entlastet werden.“