Pressemitteilungen 13.11.2024

„NRW bleib sozial!“-GEW NRW unterstützt die Forderungen der freien Wohlfahrtspflege für ein soziales Nordrhein-Westfalen!

BildungsfinanzierungChancengleichheitKinder- und JugendhilfeLehrkräftemangelOffene GanztagsschuleSoziale ArbeitFrühkindliche Bildung
  • Autorin: Steffi Klaus
  • Funktion: Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Mail: steffi.klaus@gew-nrw.de
  • Tel.: 0201 - 29403-12

Mehr als 10.000 Menschen protestieren gegen soziale Einschnitte im NRW-Haushalt.

Es geht um gute Arbeits- und Rahmenbedingungen, eine auskömmliche Finanzierung und die Garantie für eine hochwertige, verlässliche soziale Arbeit.

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Düsseldorf – „Bei den Jüngsten in NRW wird nicht gespart“, verspricht die grüne Familienministerin Josefine Paul. Und das ist auf dem Papier richtig. Aber nicht sparen bedeutet nicht automatisch, dass auskömmlich investiert wird. Dabei ist die Situation mehr als alarmierend: Überall in NRW fehlt Personal für die Kinderbetreuung. Manche Kitas öffnen nur noch an einzelnen Tagen oder müssen ganze Gruppen schließen. In der Ganztagsbetreuung können Kinder häufig nur noch betreut und verwahrt werden. Es fehlt an ausreichend pädagogischem Personal und Zeit für die pädagogische Arbeit mit den Kindern - von Förderung oder echten Bildungsangeboten kann kaum noch die Rede sein.   

„Die frühkindliche Bildung stellt die Weichen für die künftigen Bildungschancen unserer Kinder“, erklärt die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW NRW Ayla Celik, anlässlich der Kundgebung der Wohlfahrtsverbände in Düsseldorf: „Sie ist ein wesentlicher Baustein unseres Bildungssystems und kann auf dem Weg zu mehr Chancengleichheit einen großen Beitrag leisten. Hierfür braucht es Personal und Qualitätsstandards.“

Die GEW NRW unterstützt die Protestkundgebung der freien Wohlfahrtspflege, weil wir einmal mehr auf die dringend erforderliche Stärkung der Versorgungs- und Bildungsqualität aufmerksam machen möchten.  „Wir erwarten eine angemessene Anpassung des Kinderbildungsgesetzes, die dafür sorgt, dass die Anzahl der zu betreuenden Kinder pro Fachkraft auf ein angemessenes Maß reduziert wird. Um ein echtes Bildungsangebot aufrechtzuerhalten, benötigen die Kindertagesstätten im Land eine ausreichende Refinanzierung. Nur so kann sichergestellt werden, dass berechtigte Tariferhöhungen zeitnah refinanziert und eine flächendeckende, tarifliche Bezahlung aller Beschäftigten realisiert wird“, so Ayla Celik.

Der NRW - Haushaltsentwurf 2025 sieht Kürzungen bei sozialen Beratungs- und Unterstützungsangeboten von knapp 83 Millionen Euro vor. Sollten die Kürzungen umgesetzt werden, wird das für viele Menschen in unserem Land spürbare Folgen haben. Der geplante Haushalt 2025 erweckt nicht den Eindruck, als wolle die Landesregierung die Mangelverwaltung in der Wohlfahrts- und Sozialarbeit beseitigen. Mit diesem Haushalt lässt sich in vielen Bereichen nicht einmal Mittelmaß erreichen.
„Unser Bildungssystem ist am Limit“, erklärt Ayla Celik. „Der Mangel an Fachkräften, an Räumen und entsprechenden Ressourcen bedeutet nicht nur eine immense Belastung der Beschäftigten, sondern auch eine Minderung der Zukunftschancen unserer Kinder. Die bildungsbenachteiligten Kinder leiden besonders unter der Situation: Denn Bildungschancen entscheiden über Lebenschancen und diese dürfen nicht ungleich verteilt sein! Dass die NRW-Regierung Kinder in den Mittelpunkt rückt und Bildung oberste Priorität hat, so wie gestern bei der eigenen Halbzeitbilanz von Hendrik Wüst beteuert, ist für die GEW NRW nicht zu erkennen.“