„Das Maß aller Dinge beim Masterplan ist, ob es gelingt, den grassierenden Lehrkräftemangel an den Grundschulen zu beseitigen und vergleichbare Lern- und Arbeitsbedingungen in allen Teilen des Landes herzustellen. Wir haben noch nicht den Eindruck, dass die Landesregierung hieraus die notwendigen Konsequenzen gezogen hat“, erklärte GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern nach einem Gespräch im Schulministerium am gestrigen Montag (23.09.2019), an dem auch Staatssekretär Matthias Richter teilnahm. Maike Finnern zeigte sich enttäuscht: „Es hat keine neuen substanziellen Ergebnisse gegeben, lediglich die Zusage, dass der Masterplan zum Jahresende kommt.“
„Wir brauchen schnell wirksame Notmaßnahmen, um die Situation zu verbessern. Zur Verbesserung der Beschäftigungsbedingungen fordert die GEW geeignete personelle Maßnahmen wie die vorrangige Besetzung der leergelaufenen Stellen an Schulen in Stadtteilen mit besonderen Problemlagen. Da auch künftig die Unterrichtserteilung ohne Seiten- und Quereinsteiger*innen nicht zu gewährleisten ist, müssen diese intensiv qualifiziert und beraten werden“, verlangte die GEW-Landesvorsitzende. Ganz oben auf der Agenda stehe die faire Bezahlung nach A13 Z / EG13 für alle Lehrkräfte an Grundschulen. „Das ist eine Frage der Wertschätzung und der Gerechtigkeit. Der Beruf der Grundschullehrkraft muss attraktiver werden,“ so Maike Finnern wörtlich.
Die GEW NRW verwahre sich, so die Landesvorsitzende, über den Masterplan Grundschule strengere Vorgaben zu Lerninhalten oder Methoden zu machen. Wenn das fachliche Lernen gestärkt werden solle, dürfe über dem Ziel einer Stärkung von Deutsch und Mathematik nicht die ganzheitliche Bildung des Kindes mit all seinen Talenten aus dem Blick geraten. Maike Finnern abschließend: „Wir setzen auf die Professionalität der Grundschullehrkräfte und auf die Eigenverantwortung jeder einzelnen Grundschule. Methodenfreiheit ist unerlässlich, damit Lehrkräfte flexibel auf die Bedarfe der Kinder reagieren können. Maßnahmen, die die pädagogische Freiheit einschränken, lehnen wir ab.“