Pressemitteilungen 19.02.2025

GEW NRW und VBE NRW fordern den Erhalt des Förderunterrichts

ChancengleichheitGrundschule
  • Autorin: Steffi Klaus
  • Funktion: Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Die Landesregierung NRW plant, den Förderunterricht aus der Stundentafel der Grundschulen zu streichen

GWE und VBE sind sich einig: Das ist ein großer Fehler!

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Essen - Die Landesregierung NRW plant die Streichung des Förderunterrichts an den Grundschulen. Das bedeutet: kein gesetzlicher Anspruch mehr auf Förderung in kleinen Lerngruppen!

Ohne eine rechtliche Grundlage für eine Förderung in Kleingruppen verlieren gerade Kinder, die besondere Unterstützung brauchen, den Anschluss. Statt Chancengleichheit zu fördern, werden auf diese Weise vorhandene Ungleichheiten weiter verschärft. In einer Zeit, in der eine Bildungsstudie nach der nächsten bestätigt, wie dringend notwendig die Stärkung der Basiskompetenzen ist, halten es GEW und VBE für fatal, ausgerechnet auf die Förderstunden zu verzichten.  

Laut Bildungsbericht Ruhr erreicht jedes dritte Grundschulkind ein Jahr vor dem Wechsel in die weiterführende Schule nicht die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik. „Wer ernsthaft Bildungs- und Teilhabegerechtigkeit sichern will, darf nicht bei den Förderstunden sparen“, sagt die Vorsitzende der GEW NRW, Ayla Çelik. „Die stattdessen versprochene zusätzliche Unterrichtsstunde in Deutsch und Mathematik in Klassen mit bis zu 28 Schüler*innen kann nicht das auffangen, was ein gezielter Förderunterricht zur Stärkung der Basiskompetenzen leistet.“

Unsere Lehrkräfte kämpfen täglich für die bestmögliche Bildung aller Kinder. Doch damit das gelingen kann, brauchen sie Zeit, Ressourcen und gute Arbeitsbedingungen. Die Streichung des Förderunterrichts nimmt ihnen ein zentrales Instrument, um individuelle Lernbedarfe gezielt zu unterstützen.

„Wenn man Kinder, Eltern und Lehrkräfte fragt, was in den Schulen verbessert werden muss, wird mit an erster Stelle der Wunsch nach Lernen in kleineren Klassen genannt. Den Grundschulen soll nun die einzige Möglichkeit in der Woche hierfür genommen werden. Das kann doch nicht sein“, erklärt die Vorsitzende des VBE NRW, Anne Deimel. „Dabei zeigt die Realität, dass es in Zukunft noch wesentlich mehr Zeit für individuelle Förderarbeit in kleineren Lerngruppen geben müsste.“ 

GEW und VBE sind sich einig: Gute Bildung braucht gute Rahmenbedingungen und dazu gehört auch der Förderunterricht. Wer ernsthaft Qualität sichern und Bildungsgerechtigkeit fördern will, streicht nicht die Mittel, die genau das ermöglichen!