Die Bildungsgewerkschaft GEW NRW ruft auf zur Teilnahme an einer symbolischen Aktion vor dem Landtag in Düsseldorf am heutigen Donnerstag, 15. November. Dazu erklärt GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer: „Die Landesregierung spielt auf Zeit. Das muss sich ändern. Es gibt keine sachlichen Gründe, Lehrkräfte an Grundschulen und an den Schulformen der Sekundarstufe I schlechter zu bezahlen. Andere Bundesländer machen es uns vor. In Berlin, Brandenburg und Sachsen gibt es A 13 bzw. EG 13 für alle Grundschullehrkräfte und in 13 Bundesländern werden Lehrer*innen der Sekundarstufe I ohnehin korrekt nach A 13 besoldet. Warum bei uns nicht?“
Hochschulausbildung und Vorbereitungsdienst seien nach dem neuen Lehrerausbildungsgesetz mittlerweile für Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen gleich lang, führt Schäfer aus. Im Lernprozess der Kinder werde von allen Lehrkräften gleichwertige Arbeit geleistet. Doch die Differenz im Einstiegsgehalt liege nach GEW-Berechnungen zwischen A12 und A13Z bei über 500 EURO.
Die GEW drängt auf eine rasche politische Entscheidung. Schäfer wörtlich: „Lehrer*innen verdienen endlich mehr Anerkennung und Wertschätzung für ihre Arbeit. Deshalb keine weitere Verzögerung.“ Und mit Blick auf mögliche Klageverfahren, die die Gewerkschaft vorbereitet hat, betont die GEW-Landesvorsitzende: „Warum riskiert die Landesregierung, dass das Verfassungsgericht ihr die korrekte Besoldung diktiert? Wir brauchen eine gerechte gesetzliche Regelung.“
Schäfer bekräftigt ein zentrales politisches Ziel der Gewerkschaft im Rahmen der Kampagne: „Bei der anstehenden Reform der Besoldung dürfen diejenigen nicht abgehängt werden, die zwar nach einer alten Studienordnung studiert haben, deren Berufserfahrung aber die inzwischen verlängerte Ausbildungszeit mehr als aufwiegt. Sie übernehmen in der aktuellen Situation des Lehrkräftemangels zudem viele zusätzliche Aufgaben wie die Einarbeitung von Kolleg*innen ohne Lehramt. Berufserfahrung und die Übernahme von Verantwortung erfordern eine Gleichbehandlung mit den neuen Lehrkräften.“