Essen – Verweigerungshaltung führt zu Warnstreiks: Die zweite Verhandlungsrunde zwischen den Gewerkschaften und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) in der aktuellen Auseinandersetzung im TV-L blieb ohne Ergebnis. Statt ein Angebot vorzulegen, haben die Arbeitgeber nur die Forderungen der Beschäftigten zurückgewiesen. Daher wird die GEW NRW ihre tarifbeschäftigten Mitglieder im Wirkungsbereich des TV-L in den kommenden Wochen zu ganztägigen Warnstreiks aufrufen.
Warnstreiks in NRW
Um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen und dafür zu sorgen, dass sie sich endlich bewegen, mobilisiert die GEW NRW breit gestaffelt zu regionalen und landesweiten Streikkundgebungen in ganz NRW:
- 20.11.2023: Hochschulaktionstag mit dezentralen Aktionen an mehreren Universitäten
- 21.11.2023: Gelsenkirchen
- 22.11.2023: Köln
- 23.11.2023: Wuppertal
- 23.11.2023: Bielefeld
- 27.11.2023: Düsseldorf
- 28.11.2023: Köln
- 29.11.2023: Münster
- 30.11.2023: Dortmund
- 30.11.2023: Duisburg
Forderung "absolut angemessen und notwendig"
Ayla Çelik, Vorsitzende der GEW NRW, betont die kämpferische Stimmung unter den Beschäftigten. „Die Kolleg*innen sind enttäuscht und verärgert darüber, dass die Arbeitgeber ihnen die Anerkennung für die geleistete Arbeit verweigern.“ Gerade der Fachkräftemangel in Schule und Kita verlange den Beschäftigten einiges ab: „Die Kolleg*innen müssen täglich über ihre Belastungsgrenzen gehen, um Bildungschancen zu erhalten, während die Inflation an ihren Gehältern nagt. 10,5 Prozent und mindestens 500 EUR mehr – das ist absolut angemessen und notwendig.“ Perspektivisch brauche es auch bessere Arbeitsbedingungen, um mehr Menschen für den Berufsweg in Schule oder Forschung und Lehre zu begeistern und Abgänge zu vermeiden. „Anerkennung und faire Bezahlung sind wirksame Mittel für Nachwuchsgewinnung und -sicherung“, so die GEW NRW-Vorsitzende. Analog zu den letzten Tarifrunden fordert die GEW NRW die zeit- und inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamt*innen. Die konkreten Warnstreikaufrufe werden in den nächsten Tagen folgen.
Die Vorsitzende der GEW NRW betonte, dass sie damit rechne, dass viele Beschäftigte den Warnstreikaufrufen folgen werden. Das werde sicherlich zu Beeinträchtigungen führen. „Durch die Blockade der Arbeitgeber sind Warnstreiks die logische Konsequenz. Die Arbeitgeber stellen auf stur – und setzen damit die Zukunft unserer Gesellschaft aufs Spiel: Erstens, weil wir schon jetzt im öffentlichen Dienst unter immensem Fachkräftemangel leiden. Und zweitens, weil eine solche Blockade sicherlich keine Werbung für einen beruflichen Wechsel in den öffentlichen Dienst ist.“
Alle Informationen zu den Warnstreiks in der Tarifrunde 2023 finden Sie hier.