„Auch in diesem Jahr findet der Schulbetrieb außerhalb jeglicher Normalität statt. Die Einführung der neuen Lehrpläne würde einen massiven zusätzlichen Einsatz der Lehrkräfte erfordern, die bereits an ihrer Belastungsgrenze arbeiten. Sämtliche Arbeitspläne, Unterrichtsmaterialien und Zeugnisraster müssten in einem viel zu eng gesteckten Zeitfenster überarbeitet werden, die Implementierung der Lehrpläne könnte nicht mit der gebotenen Sorgfalt erfolgen“, appelliert GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern in einem offenen Brief an Ministerin Gebauer.
Wie es in NRWs Schulen ab Februar weitergehe, sei völlig unklar. Gewiss aber sei, so Finnern wörtlich: „Für die Beschäftigten ist dieses Schuljahr bereits jetzt eines der schwierigsten, das sie bislang erlebt haben.“ Die zum 01.08.2021 geplanten Vorhaben des Schulministeriums erschiene ihnen daher als „ein Schlag ins Gesicht“ unterstrich die Vorsitzende der GEW NRW, die rund 10.000 Beschäftigte an den Grundschulen des Landes organisiert.
Drei Jahre habe es gedauert, so die Kritik der GEW NRW, bis der Masterplan Grundschule mit den damit einhergehenden Änderungen der Lernpläne sowie der Änderung der AO-GS im Hinblick auf die Stundentafel Englisch erarbeitet und vorgestellt wurde. Die Umsetzung der Änderungen solle im Vergleich zur langen Vorlaufszeit des Plans allerdings in einem eng gesteckten Zeitraum unter den besonders belastenden Bedingungen der Pandemie erfolgen. Das will die GEW NRW nicht hinnehmen und fordert eine Verschiebung des Verfahrens.
GEW-Vorsitzende Maike Finnern abschließend: „Nur so kann zum einen gewährleistet werden, den gravierenden Änderungen sorgfältig Rechnung zu tragen. Zudem wäre es ein wichtiges Zeichen an die Kolleg*innen an den Grundschulen, dass ihre Arbeitsleistung unter den derzeitigen Belastungen erkannt und gewürdigt wird.“