Pressemitteilungen 08.06.2020

GEW fordert regelmäßige Testungen im eingeschränkten Regelbetrieb in Kitas

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Eingeschränkter Regelbetrieb - uneingeschränkte Bedenken der Erzieher*innen

Angesichts der heutigen Einführung eines „eingeschränkten Regelbetriebs“ in den Kitas, fordert die GEW NRW flächendeckende Testungen aller Kita-Mitarbeiter*innen und der Kinder. Sicheres Arbeiten muss jetzt im eingeschränkten Regelbetrieb, speziell aber auch in den geplanten Ferienangeboten zur Kinderbetreuung möglich sein.

  • Autor*in: Michael Schulte
  • Funktion: Geschäftsführer der GEW NRW
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Die GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern erklärte zum Start der Kitas am heutigen Montag: „Der eingeschränkte Regelbetrieb trifft auf uneingeschränkte Bedenken der Erzieher*innen, daher sind regelmäßigen Testungen zwingend.“ Andernfalls führe der eingeschränkte Regelbetrieb die bisherigen Anstrengungen der Träger und Kita-Mitarbeiter*innen ad absurdum.

Die Erzieher*innen arbeiteten laut der GEW-Landesvorsitzenden bereits seit Wochen unter erschwerten Bedingungen und immer mit der Befürchtung, sich über ein Kind mit dem Corona-Virus zu infizieren. Dazu Maike Finnern: „Sie leisten Schwerstarbeit in der Arbeit mit den Kindern, die zum Teil seit Wochen nicht in den Einrichtungen waren, in der Umsetzung der Hygienemaßnahmen, in der Kommunikation mit den Eltern und untereinander im Team unter Wahrung des Sicherheitsabstandes.“ Sie erwarten, dass darauf Rücksicht genommen wird, dass das Risiko von Infektionen mit jedem Kind und jedem Elternteil, welches zusätzlich die Kitas betreten wird, steige. Dies sei nochmals durch eine Studie des Virologen Prof. Dr. Christian Drosten bestätigt, deshalb sei absolute Vorsicht geboten.

Die Landesvorsitzende der GEW NRW würdigte die Arbeit in den Kitas mit den Worten: „Erzieher*innen leisten jeden Tag mühe- und gleichzeitig liebevolle Arbeit mit den Kleinsten. Sie trösten und wischen Tränen weg, sie putzen mit ihnen die Zähne, sie versuchen die Kinder intensiv auf ihr weiteres Leben vorzubereiten, indem sie ihnen elementare Bildung vermitteln und auch zwischenmenschlich und mit körperlicher Nähe versuchen die Kinder dort abzuholen, wo sie gerade stehen.“ Die Politik müsse die Sorgen und Bedenken der Erzieher*innen ernst nehmen. Maike Finnern abschließend: „OP-Masken, die vielerorts noch selbst von den Erzieher*innen zusammen gebastelt werden müssen, helfen in dieser Situation nicht weiter.“

Abschließend richtete die GEW-Landesvorsitzende den Blick auf die Sommerferien und die Schließzeiten der Kitas: Die Bildungsgewerkschaft fordert, Kinder, die über die Ferien in anderen Gruppensettings betreut würden, unbedingt vor der Rückkehr in ihre reguläre Kita zu testen, um eine mögliche Infektion nicht weitertragen zu können. Auch Kräfte, die in der Ferienbetreuung eingesetzt werden, sollen getestet werden. „Andernfalls konterkariert die geplante Aufhebung der Gruppensettings während der Schließzeiten die bisherigen Bemühungen zur Infektionseindämmung!“