Pressemitteilungen 28.10.2016

CDU: Schulen sollen über G8/G9 entscheiden

Gymnasium
CDU: Schulen sollen über G8/G9 entscheiden

Realitätsfern in der Konzeption und im Zeitplan abenteuerlich

Die GEW NRW wertet das am Freitag, 28.10.2016, von CDU-Fraktionsvorsitzenden Armin Laschet vorgestellte Schulkonzept als realitätsfern und den Zeitplan zur Umstellung als abenteuerlich und warnt davor, die Entscheidung zwischen G8 und G9 an die Schulen zu delegieren.

  • Autor*in: Berthold Paschert
  • Funktion: Pressesprecher der GEW NRW
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Nach den Plänen der CDU sollen Schulen bei  G8 bleiben können, wenn sie es wollen. Andernfalls sollen Schulen nach einer Entscheidung von Schulkonferenz und Schulträger einen Umstieg zu einem „echten G9“ machen dürfen. Die Umstellung soll bereits zum Schuljahresbeginn 2017 greifen.

GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer kommentierte in einer ersten Stellungnahme unmittelbar nach der CDU-Pressekonferenz im Düsseldorfer Landtag: „Schade, dass die CDU nicht am Runden Tisch teilgenommen hat. Die Verschiebung der Auseinandersetzung um ‚G8 beibehalten‘ oder  ‚G8 ändern‘ in die Schulkonferenzen und den dadurch letztlich entstehenden Flickenteppich von G8- und G9-Gymnasien wollte am Runden Tisch niemand.“

Den Beginn der Umstellung für September 2017 anzukündigen sei „abenteuerlich“, wenn gleichzeitig alle Lehrpläne und Stundentafeln fachlich überprüft und gegebenenfalls geändert werden müssen.

Bedenklich seien auch Armin Laschets Bemerkungen zum Ganztag an Gymnasien, Dorothea Schäfer wörtlich: „Wenn die CDU Formulierungen  wie ‚kein Zwangsganztag‘  verwendet, reibt man sich die Augen und erinnert sich daran, dass die CDU früher von einer Bevorzugung der Gesamtschulen als Ganztagsschulen gegenüber den Gymnasien gesprochen hat. Die CDU sollte zur Kenntnis nehmen, dass inzwischen ein Viertel aller Gymnasien echte Ganztagsgymnasien sind. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Chancengleichheit. Sollen die gebauten Mensen und andere Errungenschaften wirklich geopfert werden?“

Das einzig Positive, was dem CDU-Vorschlag zu entnehmen sei, so Dorothea Schäfer, sei der Beginn der zweiten Fremdsprache erst ab Klasse 7 und die Vergabe des mittleren Schulabschlusses am Ende des zehnten Schuljahres. Allerdings gäbe es keine Aussage dazu, wie diese Vorgaben dann in den bleibenden G8-Gymnasien geregelt werden sollen.