Essen – Im Rahmen des laufenden Tarifkonfliktes zwischen den Gewerkschaften des Öffentlichen Dienstes und dem Arbeitgeberverband Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) über den Tarifvertrag der Länder (TV-L) steht NRW vor einer Warnstreikwelle. In der kommende Woche werden an mehreren Tagen landesweit und gestaffelt nach Regierungsbezirken Mitglieder der GEW NRW in ganztägige Warnstreiks treten. Aktionen, Kundgebungen oder Demonstrationen wird es an 15 Standorten geben. In jedem Regierungsbezirk in Nordrhein-Westfalen werden Beschäftigte die Arbeit niederlegen. Den Auftakt der aktuellen Warnstreikwelle bildet am Montag, 20.11., der Hochschulaktionstag mit elf Standorten. „Die Beschäftigten fordern nicht mehr, als ihnen zusteht: Anerkennung und finanzielle Entlastung. Beides wird ihnen durch die Arbeitgeber kategorisch verweigert. Deshalb werden die Beschäftigten an Schule und Hochschule laut für ihre Interessen eintreten: Gute Bildung verlangt anständige Bezahlung und Wertschätzung. Die Arbeitgeber sind gut beraten, ihre Blockadehaltung aufzugeben und endlich die Wertschätzung für Bildung zu zeigen, die sie in Reden immer wieder betonen. Worte müssen endlich am Verhandlungstisch in gute Ergebnisse münden, ansonsten sind es Phrasen“, erklärt Ayla Çelik, Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW NRW.
Warnstreik-Aktionen an 15 Orten in NRW
Im Einzelnen sind an folgenden Tagen und Orten folgende Beschäftigtengruppen zum Warnstreik aufgerufen:
- 20.11.2023, In allen Regierungsbezirken: Alle Beschäftigten an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes NRW und alle studentischen Beschäftigten an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes sind aufgerufen. Streikbüros, Demonstrationen und Kundgebungen finden unter anderem in Aachen, Bonn, Köln, Düsseldorf, Wuppertal, Siegen, Bochum, Dortmund, Paderborn, Bielefeld, und Münster statt.
- 21.11.2023, Regierungsbezirk Münster: Alle Beschäftigten im Wirkungsbereich des TV-L und alle studentischen Beschäftigten an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes sind aufgerufen. Die Beschäftigten sind zu einer Demonstration und Kundgebung in Gelsenkirchen aufgerufen. Bei der Kundgebung wird Ute Lorenz, Referentin der GEW NRW, sprechen.
- 22.11.2023, Regierungsbezirke Köln und Arnsberg: Alle Beschäftigten im Wirkungsbereich des TV-L und alle studentischen Beschäftigten an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes sind aufgerufen. Die Beschäftigten sind zu einer Kundgebung in Köln aufgerufen. Bei der Kundgebung wird die Landesvorsitzende Ayla Çelik sprechen.
- 23.11.2023, Regierungsbezirke Düsseldorf und Detmold: Alle Beschäftigten im Wirkungsbereich des TV-L und alle studentischen Beschäftigten an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes sind aufgerufen. Für den Regierungsbezirk Düsseldorf sind die Beschäftigten zur Warnstreikteilnahme nach Wuppertal, für den Regierungsbezirk Detmold nach Bielefeld aufgerufen. In Bielefeld spricht der stellvertretende Landesvorsitzende Stephan Osterhage-Klingler.
Die Warnstreiks sind notwendige Folge der Verweigerungshaltung des Arbeitgeberverbandes TdL. Die TdL hatte in den ersten zwei Verhandlungsrunden alle Forderungen der Beschäftigten zurückgewiesen und keinerlei Angebot vorgelegt. Die Beschäftigten fordern 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 EUR monatlich mehr bei einer Laufzeit von 12 Monaten und einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte, den TV Stud.
Detaillierte Informationen können Sie den Warnstreikaufrufen entnehmen.
Update, 17.11.2023
Zusätzlich zu den genannten Orten findet auf dem Campus der FernUni in Hagen am Montag, 20.11., um 9.00 Uhr eine Kundgebung statt (vor Gebäude 7/8).