Bestimme an deiner Hochschule mit
Auf dem Papier haben Studierende unter anderem im Senat, im Fachschaftsrat oder im Prüfungsausschuss Mitbestimmungsrechte, eine faire Verteilung der Stimmanteile aber sieht anders aus, weiß Amanda Steinmaus vom Koordinierungsteam des Landes-ASten-Treffens NRW: „Studierende sind häufig unterrepräsentiert oder werden vom Rektorat vor vollendete Tatsachen gestellt.
Die Befugnisse der Hochschulleitungen sind in den letzten Jahrzehnten gewachsen, während das Mitbestimmungsrecht der akademischen Senate gesunken ist und die studentische Mitbestimmung an vielen Stellen im Gesetz optionalisiert wurde. Mitbestimmung von Studierenden ist an vielen Hochschulen also ziemlich eingeschränkt. Wir möchten das ändern und dich motivieren, dich an deiner Uni, auf Landesebene und darüber hinaus für Partizipation einzusetzen!“
Wir unterstützen dich im Studium
Wenn du Fragen zum Studium hast, kannst du dich an den Landesausschuss der Studierenden (LASS) der GEW NRW wenden. Das Leitungsteam mit Maxine Haase, Ann-Kathrin Hoffmann und Paul Marx hilft dir gerne weiter. Oder du gehst in eines unserer elf Hochschulinformationsbüros (HIB), die du in ganz NRW findest. Unsere Jugendbildungsreferentin Anna Cannavo hält in der Geschäftsstelle der GEW NRW die Fäden zusammen.
Dass Prüfungen und Klausuren nicht dieses Schreckgespenst der drohenden Exmatrikulation darstellen, nimmt bereits in der Vorbereitung enorm viel unnötigen Druck vom Kessel.
Jung, akademisch, prekär
Die GEW NRW setzt sich zusammen mit ver.di für einen bundesweiten Tarifvertrag für studentische Beschäftigte, den TVStud, nach Berliner Vorbild ein. Ann-Kathrin Hoffmann vom Leitungsteam des Landesausschusses der Studierenden der GEW NRW ist Co-Autorin der Studie „Jung, akademisch, prekär.“, die 11.000 Studierende in Deutschland befragt hat und erschreckende Ergebnisse zur Situation studentisch Beschäftigter liefert. Details dazu liest du im Interview mit Ann-Kathrin Hoffmann.
Versuch doch wie du willst!
Die Drittversuchsregelung ist ein Klassiker in den Prüfungsordnungen, obwohl das Hochschulgesetz NRW den Unis eine Anwendung freistellt. Oft droht den Studierenden nach dreimalig nicht bestandener Prüfung die Exmatrikulation und im schlimmsten Fall eine bundesweite Sperrung für das Fach. Dadurch stehen sie in Prüfungssituationen zusätzlich unter Druck. Die GEW NRW positioniert sich ganz klar dagegen und hat im Februar 2022 auf Instagram die Kampagne „Versuch doch wie du willst!"“ gestartet. Die Universität Bielefeld macht’s vor, denn dort ist die Anzahl der Prüfungsversuche nicht begrenzt. Jannik Meyer, Mitarbeiter im Hochschulinformationsbüro der GEW NRW, ist Lehramtsstudent in Bielefeld und bestätigt den Erfolg:
„Dass Prüfungen und Klausuren nicht dieses Schreckgespenst der drohenden Exmatrikulation darstellen, nimmt bereits in der Vorbereitung enorm viel unnötigen Druck vom Kessel. Hier in Bielefeld sind wir uns einig: Am Ende zählen die Lerninhalte und die damit einhergehende Qualifikation und nicht die Anzahl der Prüfungsversuche. Zumal es trotz dieser Regelung bis heute nicht zu übermäßig vielen Prüfungsversuchen gekommen ist. Studierende müssen sich nicht mit der Angst einer ständigen Bedrohung der akademischen Laufbahn auseinandersetzen und können ihre Prüfungen sogar nicht einfach nur bestehen, sondern auf Wunsch auch ihre Ergebnisse verbessern.“
Das liebe Geld
Die Finanzierung deines Studiums darf dir keine Schweißperlen auf die Stirn treiben! Die GEW NRW setzt sich gegen jede Form von Studiengebühren ein und redet mit, wenn es um Corona-Hilfen und Energiepauschalen für Studierende geht. Du kannst 2023 beispielsweise erneut einen BAföG-Antrag stellen, da sich die Berechnungsgrundlage geändert hat. Wir kämpfen derweil weiter für eine elternunabhängige Unterstützung! Bereits im Oktober 2022 wurde die Energiepauschale für Studierende beschlossen – eine Einmalzahlung über 200 Euro.
Zusammen für weltoffene Hochschulen
Wir zeigen in der GEW NRW klare Kante gegen Rassismus und Ausgrenzung und stehen für weltoffene Hochschulen. In Workshops, bei Vorträgen und auf Reisen kannst du dich unter anderem intensiv mit den Themen Alltagsrassismus, Kolonialismus, Antisemitismus oder Erinnerungskultur auseinandersetzen. Yannik Düringer studiert Geschichte und Sozialwissenschaften in Wuppertal und war im Februar 2023 mit der Israeldelegation der DGB-Jugend NRW unterwegs.
Eine Erfahrung, die er unbedingt weitergeben möchte: „Der Austausch mit der israelischen Schwestergewerkschaft Histadrut war fantastisch! Die Histadrut ist älter als der Staat Israel selbst und musste sich im Laufe der Zeit mehrmals neu erfinden, um sich an aktuelle Gegebenheiten anzupassen. Auch das Land ist wahnsinnig spannend. Ich habe viel über den Nah-Ost-Konflikt lernen dürfen und tolle Menschen kennengelernt. Es war eine Reise mit Eindrücken und Erfahrungen, die ich niemals vergessen werde.“
Wenn du auch einmal Teil der Israeldelegation sein möchtest, wende dich per E-Mail an Melise Eren:
internationales[at]dgb-jugend-nrw.de
