Die heute versandte Schulmail skizziert drei Szenarien. Beschrieben werden „Stufe 1: Angepasster Schulbetrieb“, „Stufe 1+: Angepasster Schulbetrieb in Hotspots“ (= Inzidenz oberhalb von 200) und „Stufe 2: Landesweit eingeschränkter Schulbetrieb“. Nach einer erneuten Verabredung auf Bundesebene werde die Landesregierung bis zum 7. Januar 2021 entscheiden, wie der Schulbetrieb ab dem 11. Januar 2021 ausgestaltet werden soll. Die drei Szenarien sollten die schulischen Akteure dabei unterstützen, sich frühzeitig und vorausschauend mit den dann bestehenden Gestaltungsmöglichkeiten beschäftigen zu können.
Inhaltlich bieten die Szenarien nichts Neues und schränken die Handlungsmöglichkeiten der Verantwortlichen vor Ort eher ein. Die Vorgaben der höchsten Stufe 2 bleiben hinter den derzeitigen Vorgaben zurück. Von einer Aufhebung der Präsenzpflicht ist keine Rede mehr. Dies wird damit begründet, dass es für einen landesweit (weiter) eingeschränkten Schulbetrieb einer "Grundsatzentscheidung der Landedsregierung“ bedarf.
Teststrategie und technische Lösungen: Fehlanzeige
Völlig unverständlich ist, dass die beteiligten Ministerien offenbar noch immer dabei versagen, eine sinnvolle Teststrategie zu entwickeln. In den versandten Unterlagen findet sich dazu kein Wort. Den Schulträgern wird gedankt, da sie sich „in dankenswerter Weise in den Dienst der Sache gestellt haben“ und die FFP-2-Masken verteilen. Kein Wort zu Luftmessung und Luftreinigungsgeräten.
Anpassung der Inhalte: Fehlanzeige
Einer Anlage der Schulmail definiert, was Abschlussklassen sind. Dies geschieht allein, damit klar ist, wer im Fall der Fälle vom Wechsel von Präsenz- und Distanzlernen ausgenommen ist. Es unterbleibt jeder Hinweis, dass die Inhalte angesichts der Pandemie angepasst werden müssen. Unterricht an den existierenden Richtlinien und Lehrplänen orientiert, ist eine Fiktion.
Vorherige Beteiligung: Fehlanzeige
Ermüdend ist die immer wiederkehrende Erfahrung, dass sich das Minsiterium der Fachkompetenz der am Schulleben beteiligten Verbände und der GEW NRW nicht bedient. Keine vorherige Konsultation, keine vorherige Information. Die inzwischen zahllosen Angebote der Mitwirkung werden ignoriert. Es bleibt das Warten auf die nächste Schulmail – sonst nichts.