Weder Lehrer*innen noch Schüler*innen, Erzieher*innen, Kinder und ihre Eltern haben es verdient in unsichere Schulen und Kitas geschickt zu werden. Die Landesregierung hat in der Sommerpause nicht alles dafür getan, um sichere Bildung in der Pandemie zum Start nach den Ferien in den Bildungseinrichtungen zu gewährleisten. Mindestens 90 Prozent der Lehrkräfte sind geimpft – ja, das ist ein riesiger Fortschritt beim Infektionsschutz. Und wir sehen auch die Fortschritte bei der Digitalisierung im Vergleich zum letzten Schuljahr. Aber das reicht nicht: Die Landesregierung muss jetzt nachlegen, um sichere Bildung zu ermöglichen. Für uns als Bildungsgewerkschaft ist es ein zentraler Auftrag, dafür einzutreten, den Gesundheitsschutz an die erste Stelle zu setzen. Wir wollen Präsenz – aber sichere Präsenz.
Bei der Pressekonferenz zum Schuljahresauftakt haben wir das deutlich gemacht: Wir brauchen ein Sofortprogramm „Bildung in der Pandemie“, um so schnell es geht die grundlegendsten Versäumnisse vor den Schulherbstferien aufzuholen. Das beginnt bei dem flächendeckenden Einsatz von Luftfiltern und endet noch lange nicht bei der Umsetzung der dringenden baulichen Maßnahmen: Ein funktionierendes Waschbecken im Gebäude darf in einer Pandemie kein Luxus sein.
Mit den Bundestagswahlen im September 2021 und den Landtagswahlen im Mai 2022 besteht die Chance, die Weichen für den Bildungsbereich zu stellen: Wir brauchen eine Trendwende bei der Bildungsfinanzierung und müssen Chancengleichheit in den Fokus nehmen. Es braucht mehr Schulen des längeren gemeinsamen Lernens und einen schulscharfen Sozialindex, der mit mehr zusätzlichen Stellen tatsächlich Verbesserungen erreicht.
Im Herbst steht dazu die Tarifrunde der Länder (TV-L) an. Die Tarifrunde für den öffentlichen Dienst Bund und Kommunen (TVöD) 2020 hat gezeigt: auch unter Pandemiebedingungen können wir uns durchsetzen und erfolgreich sein. Mehr Geld und strukturelle Verbesserungen für tarifbeschäftigte Kolleg*innen sind unser Ziel. Und Richtung Landespolitik wiederholen wir gern: Wer beste Bildung propagiert, muss beste Bedingungen schaffen.
Dafür treten wir ein!