Die beteiligten Mitglieder waren sich insgesamt einig: Sie zeigten sich mit dem Tarifabschluss für die Beschäftigten der Länder zufrieden. Vor allem die Höhe des Tarifabschlusses inklusive der Inflationsausgleichsprämie bewerteten unserer TV-L beschäftigten Mitglieder und studentischen Beschäftigten, die an einer gemeinsamen Rückschau teilnahmen, als sehr positiv. Auch die Verkürzung der Stufenlaufzeiten für den Sozial- und Erziehungsdienst sei ein gutes Ergebnis. Mit der Anpassung der Stufenlaufzeiten können Beschäftigte künftig schneller eine höhere Bezahlung erhalten. Dass wir tarifvertragliche Lösung für die Arbeitsbedingungen der studentischen Beschäftigten in Bewegung bringen konnten, sorgte bei den Betroffenen ebenso für Zufriedenheit. Allerdings wurde auch mitgeteilt, dass nicht allen Studierenden klar war, warum noch kein Tarifvertrag erreicht werden konnte.
Ein Wermutstropfen
Ein Wermutstropfen für alle Teilnehmenden: Die Arbeitgeber*innen waren mit der Auszahlung der Prämie leider nicht so schnell, wie von ihnen selbst angekündigt. Der erste Teilbetrag der Inflationsausgleichsprämie wurde erst zu Ende Januar ausgezahlt. Die monatlichen Zahlungen in Höhe von 120 Euro sollen für die Monate Januar, Februar, März, April rückwirkend mit der Gehaltszahlung für April ausgezahlt werden. Zudem hielten viele Mitglieder die Umsetzung der tabellenwirksamen Erhöhung ab November 2024 für zu spät, da damit erst ab November auch eine langfristige Erhöhung der Gehälter und somit auch eine erhöhte Einzahlung in die Rentenkasse erfolgt.
Mitreden und gewerkschaftliche Arbeit mitgestalten
Solch eine Rückschau ist eine wichtige Brücke zwischen den Mitgliedern und uns als Gewerkschaft. Wir fragen nach und hören zu, um die Stimmen der Mitglieder bei der Weiterentwicklung unserer Arbeit zu berücksichtigen. Nur so können wir sicherstellen, dass wir mit unseren Forderungen, Warnstreiks und Tarifabschlüssen auch im Interesse unserer Mitglieder handeln. Deswegen bieten wir auch in Zukunft bereits im Voraus jeder Tarifrunde unterschiedliche Formate zur Beteiligung an. Im letzten Jahr gab es dazu unter anderem die Tarifkonferenz sowie die Online-Forderungsdiskussion.
Unsere Vorhaben für zukünftige Tarifrunden
Wir wollen in den kommenden Tarifrunden wieder zu starken, tabellenwirksamen Erhöhungen kommen, sodass wir wieder langfristige Erhöhungen und nicht nur kurzfristige Verbesserungen der Gehälter erreichen. Gleichzeitig wollen wir als GEW aber auch noch weitere Kolleg*innen dazu animieren, sich in der Tarifrunde zu engagieren – sei es bei der Forderungsdiskussion, bei den Warnstreiks oder auch bei der Bewertung des Ergebnisses. Unser Appell kann deswegen nur sein: Traut euch, dabei zu sein. Traut euch, euch einzumischen. Traut euch, euch für eure eigenen Interessen stark zu machen. Und traut euch, dafür auch auf die Straße zu gehen – mit uns als starker Gemeinschaft in der GEW an eurer Seite!