Einig ist die Wissenschaft, dass rückkehrende Urlauber*innen die Gefahr von Neuinfektionen oder gar einer neuen Infektionswelle erhöhen. Uneinig ist die Wissenschaft, welche Rolle dabei Kinder und Jugendliche spielen. Vor diesem Hintergrund ist und bleibt die in NRW politisch gewollte Rückkehr zum „Regelbetrieb“ in Schulen und in der Kinderbetreuung ein Risiko für Kinder und Jugendliche, ihre Familien und die Beschäftigten. Wenn die Landesregierung im Gegensatz zu anderen Bundesländern dieses Risiko will, sind die Tests notwendig für den Gesundheitsschutz.
Tests sind notwendig aber nicht hinreichend. Wenn die Landesregierung behauptet, dass die Tests ein Beleg seien, man sei vorbereitet und könne „im neuen Schuljahr auf jede Situation schnell und angemessen reagieren“, so ist das Wunschdenken. Die letzten Monate haben allen am Schulleben Beteiligten vor Augen geführt, dass die Landesregierung die Schulen vor Ort unzureichend unterstützt und keine praktikablen Vorgaben zum Gesundheitsschutz entwickelt hat. Zudem ist der Zeitraum zwischen den Sommer- und den Herbstferien für die Tests unzureichend. Deutlich mehr Monate im kommenden Schuljahr werden unter Corona-Bedingungen stattfinden müssen. Hier sind also mehr Einsatz und eine klar ersichtliche Strategie der Landesregierung erforderlich.
Es ist zu hoffen, dass alle Beteiligten – zum Beispiel Schulaufsicht, Schulleitungen, Schulträger, Gesundheitsämter, Kassenärztliche Vereinigungen, Hausärzte und Testzentren – die verbleibende Zeit nutzen, den reibungslosen Ablauf ab Anfang August zu garantieren. Durchgeführte Tests erhöhen den Gesundheitsschutz, die Ankündigung von Tests allein tut das nicht.