Köln – Die Bildungsgewerkschaft GEW NRW hatte heute in den Regierungsbezirken Arnsberg und Köln zum Warnstreik an Schulen und Hochschulen aufgerufen. An einer Warnstreik-Kundgebung in Köln beteiligten sich 400 Menschen. In den beiden Regierungsbezirken waren alle Beschäftigten im Wirkungsbereich des TV-L sowie alle studentischen Beschäftigten nach Köln aufgerufen. Bei bester Stimmung forderten die Teilnehmenden lautstark Verbesserungen bei der Bezahlung ein. Der Warnstreik ist Teil der Tarifauseinandersetzung rund um den Tarifvertrag der Länder (TV-L) zwischen den Gewerkschaften des Öffentlichen Dienstes und den Arbeitgebern, der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL). Die Kundgebung fand auf dem Hans-Böckler-Platz in Köln statt.
Die Gehälter müssen rauf
Bei ihrer Rede betonte Ayla Çelik, Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW NRW: „Heute senden wir hier aus Köln ein deutliches Signal an die Arbeitgeber: Es wird Zeit, die Blockadehaltung aufzugeben, nicht nur von Wettschätzung zu reden, sondern ein akzeptables Angebot auf den Tisch zu legen. Eine angemessene Bezahlung ist der erste Schritt hin zur Verbesserung der Rahmenbedingungen. Fürsorgepflicht ist, auch für gute Gehälter zu sorgen, und diese müssen rauf! 10,5 Prozent mehr, mindestens aber 500 EUR – das muss drin sein! Eins muss klar sein: Wir werden in Wuppertal, Duisburg, Münster und in ganz Deutschland stets die Straßen füllen und laut sein, damit das Ergebnis stimmt.“
Für den 23.11. sind Warnstreiks in den Regierungsbezirken Düsseldorf und Detmold angekündigt. Für den Regierungsbezirk Düsseldorf ruft die Bildungsgewerkschaft nach Wuppertal, für den Regierungsbezirk Detmold nach Bielefeld auf. In Wuppertal wird die Landesvorsitzende der GEW NRW, Ayla Çelik, sprechen. In Bielefeld spricht der stellvertretende Vorsitzende der GEW NRW, Stephan Osterhage-Klingler. Aufgerufen sind auch an diesen Tagen alle Beschäftigten im Wirkungsbereich des TV-L und alle studentischen Beschäftigten. Alle Informationen finden sich in den entsprechenden Warnstreikaufrufen.
Hintergrund
Die ersten beiden Verhandlungsrunden zum Tarifvertrag der Länder waren ohne Ergebnis geblieben. Der Arbeitgeberverband TdL hatte kein eigenes Angebot vorgelegt und die Forderungen der Beschäftigten strikt zurückgewiesen. Die Beschäftigten fordern 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 EUR, eine Laufzeit von 12 Monaten und einen Tarifvertrag für studentisch Beschäftigte – einen TV-Stud. Bereits an den ersten Tagen der aktuellen Warnstreikwelle beteiligten sich über 2.000 Personen, zuletzt alleine beim Warnstreik im Regierungsbezirk Münster 200 Personen bei einer Kundgebung und Demonstration in Gelsenkirchen. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 7. und 8. Dezember terminiert. Die Verhandlungsführerschaft in den Tarifverhandlungen hat ver.di.