Schüler*innen und Studierende gehen seit Monaten weltweit auf die Straße und kämpfen gegen den Klimawandel. Ihre Botschaft lautet „Fridays for Future – Gemeinsam gegen die Klimakrise“. Die wöchentlichen Demonstrationen und Protestaktionen finden auch mal während der Unterrichtszeit statt.
Folgen der Klimakrise: Schüler*innen fordern Politik zum Handeln auf
Über 30 Ortsgruppen haben sich in Nordrhein-Westfalen bereits zusammengefunden. Ihr Ziel: auf die dramatischen Folgen der Klimakrise aufmerksam machen und die Politik zum Handeln aufrütteln. Mitte Februar fanden in Düsseldorf, Aachen, Münster, Bochum und Dortmund und andernorts wieder Demos statt.
GEW NRW begrüßt Klimaengagement der Schüler*innen
Die Bildungsgewerkschaft GEW NRW begrüßt, dass junge Menschen sich Gedanken um ihre Zukunft machen und mit fantasievollen Aktionen engagieren. GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer sagte: „Es ist beeindruckend, mit welcher Entschlossenheit die Schüler*innen für ihre Überzeugung einstehen. Respekt für ihr politisches Engagement, das ist aktives Erlernen und praktische Einübung in demokratischer Teilhabe. Androhungen von Sanktionen bei Verletzung der Schulpflicht, wie der Eintrag von unentschuldigten Fehlstunden ins Zeugnis, halten wir nicht für den richtigen Weg. Wir begrüßen, wenn Schulleitungen und Lehrkräfte verantwortungsvoll mit den Protestbedürfnissen der Schüler*innen umgehen und mit Projektunterricht, außerschulischem Lernen und Demokratiebildung die aktuellen Themen behandeln, das ist gelebte Schulkultur.“ Zur Demokratiebildung gehört auch Mittel, Wege und Grenzen des demokratischen Protestes zu diskutieren, meint die GEW NRW.
LSV demonstriert nach Schulschluss: Kritik an Ministerpräsident Armin Laschet
Die Landesschüler*innenvertretung (LSV) hatte für Freitag, 8. Februar 2019, nach Schulschluss um 12.30 Uhr zu einer Demonstration in Düsseldorf aufgerufen. Dabei verwahrte die LSV sich gegen einen Vorwurf von Ministerpräsident Armin Laschet, Klimastreiks während der Unterrichtszeit seien unglaubwürdig.
Dazu sagte Philipp Schultes vom Vorstand der LSV NRW: „Den Schüler*innen noch immer zu unterstellen, sie würden nur streiken, um Schule zu schwänzen; das zeigt, dass unser Ministerpräsident uns nicht zutraut, uns ernsthaft für unsere Zukunft einzusetzen. Herr Laschet sollte sich lieber darüber freuen, dass Schüler unsere Gesellschaft aktiv gestalten und unsere Erde retten wollen.“
UNESCO-Weltaktionsprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ bietet Chancen
Die GEW NRW sieht noch weitere konkrete Möglichkeiten, im schulischen Bereich politisch und pädagogisch wirksam zu handeln. Dazu Dorothea Schäfer: „Auch das vom Schulministerium unterstützte UNESCO-Weltaktionsprogramm ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung’ – kurz BNE – bietet die Chance, Kinder und Jugendliche besser an den gesellschaftlichen Zukunftsfragen zu beteiligen und sie mitgestalten zu lassen.“
Leider werden die Schulen in NRW derzeit weder personell noch materiell ausreichend unterstützt, „um dieses Bildungsziel, das für ein zentrales gesellschaftliches Zukunftsthema steht, auch ganzheitlich umzusetzen“. Das müsse sich ändern, bekräftigt die GEW-Landesvorsitzende: „Auch dafür brauchen wir mehr ausgebildete Lehrer*innen!“