Über den eigenen Schatten springen
Ich will, dass sich Kinder etwas zutrauen. Dass sie sich etwas zutrauen, obwohl es vielleicht auch schief geht. Mit meinen Büchern möchte ich vermitteln, dass es kein Schwarzweiß gibt: Der eine ist nicht immer‚ der Doofe‘, der andere ist nicht immer, der Coole‘, dem alles gelingt. Die Kinder sollen lernen, dass man nicht immer eine Rolle perfekt spielen muss, dass es wichtig ist, über seinen Schatten zu springen und auch mal in sich hineinzuhorchen und zu überlegen, was man wirklich will, was einem guttut und sich das dann auch traut. Margit Auer, über ihre Buchreihe „Die Schule der magischen Tiere‟.
Was für ein großartiger Tag! Ida hat Geburtstag und heute sollen auch noch die Proben für das Theatermusical anlässlich des Jubiläums der Wintersteinschule beginnen, für das Ida Songs und Texte schreibt. Und dann kommt auch noch Mortimer Morrison, der Inhaber der magischen Zoohandlung, in die Klasse, um zwei Kindern ihre neuen magischen Tiere zu überreichen. Jo ist überglücklich über den coolen Pinguin Juri – aber wo ist das zweite Tier? Die schüchterne Anna-Lena spürt, dass sie an der Reihe ist. Ihr magisches Tier aber zeigt sich nicht. Stattdessen schlüpft das Chamäleon Caspar heimlich in ihre Schultasche und wartet auf einen passenden Augenblick.
Schon bei der ersten Probe für das Theaterstück gibt es Streit. Die eingebildete Helene drängt sich in die Hauptrolle und möchte das Stück nutzen, um in Jos Nähe zu sein. Ausgerechnet Jo! Ida, die insgeheim in Jo verliebt ist, gefällt das gar nicht. Zudem durchkreuzt Direktor Siegmann die Aufführungspläne. Ihm passt nicht, dass in dem Stück eine Frau als Retterin der Schule vor 250 Jahren gefeiert wird, nicht jedoch – so wie es seiner Meinung nach wirklich war – der Mann, der die Schule vermeintlich gegründet hat. Doch Lehrerin Mary Cornfield interessiert das nicht. Sie bleibt bei Idas Geschichte.
Die Proben werden zu einer großen Bewährungsprobe für die Schüler*innen von Idas Klasse. Helene flirtet mit Jo und macht damit Ida eifersüchtig, unterdessen gibt Juri Jo auch noch die falschen Tipps, wie er mit Ida umgehen soll. Unterdessen erweist sich Anna-Lena, die eigentlich nur das Kostüm für ihre „Freundin‟ Helene schneidern soll, als wahres Gesangstalent und wäre eigentlich auch aus Idas Sicht die bessere weibliche Hauptrolle, kann sich aber nicht gegen Helene durchsetzen.
Seltsame Löcher im Innenhof der Schule lenken derweil zumindest Direktor Siegmann ein wenig von der Vorbereitung auf die Festlichkeiten ab. Er ahnt nicht, dass Mary Cornfield dahintersteckt, weil sie im Gewölbe unter der alten Schule nach Hinweisen sucht, was zur Gründungszeit der Schule tatsächlich geschehen ist. Als Helene kurz vor der Theateraufführung in eines dieser Löcher stürzt, erkennt sie, was Zusammenhalt wirklich bedeutet.
Nach den Entdeckungen im Gewölbe muss schließlich die Schulgeschichte neu geschrieben werden. Und auch die Beziehungen zwischen den Schüler*innen werden neu definiert. Es ist gar nicht so leicht, in der stets weiter anwachsenden Welt rund um „Die Schule der magischen Tiere‟ den Überblick zu behalten. Mit jedem neuen Roman rückt mindestens ein anderes Kind in den Mittelpunkt der Geschichte – und mit diesem auch ein magisches Tier.
Auch der zweite Film zu der beliebten Buchreihe von Margit Auer mit Buchillustrationen von Nina Dulleck, der sich an die Handlung des Bands „Voller Löcher‟ anlehnt, die Handlung aber in eine andere Richtung gehen lässt, führt neue Figuren ein. Dieses Mal spielen die schüchterne Anna-Lena sowie die eingebildete Helene eine größere Rolle neben Ida und Jo, während Benni nur noch am Rande auftaucht.
Eine weitere große Veränderung zum ersten DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE-Film besteht in der Ausgestaltung der Themen. Aus den etwa zwölfjährigen Kindern sind mittlerweile 14 bis 15 Jahre alte Jugendliche geworden, so dass die Handlung sich nun weniger auf die Krimi-Nebenhandlung – die Entstehung der seltsamen Löcher auf dem Schulgelände – konzentriert, sondern vor allem auf die Beziehungen zwischen den Figuren, und dabei vor allem auf ihr erstes Verliebtsein, die damit verbundene Unsicherheit und Eifersucht.