Pressemitteilungen 22.01.2024

Beste Werbung sind gute Arbeitsbedingungen

Arbeits- und GesundheitsschutzBelastungLehrkräftemangel

GEW NRW hofft auf Erfolg, ist aber skeptisch

Ohne Maßnahmen zur Verbesserung des Arbeitsalltags, muss die vorgestellte Werbekampagne des Ministeriums für Schule und Bildung erfolglos bleiben.

  • Autor*in Dr. Kenneth Rösen
  • Funktion Vertretung des Pressesprechers
  • Kontakt 01713317743
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Düsseldorf – Schulministerin Feller hat am heutigen Montag eine Werbekampagne für das Lehramt vorgestellt. Zentralen Baustein bildet die Website „lehrkraft-werden.nrw“. Die für die Jahre 2024 und 2025 angedachte Kampagne soll Menschen für ein Lehramtsstudium begeistern oder zu einem Seiteneinstieg motivieren. Die vorgestellte Kampagne kommentiert die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW NRW, Ayla Çelik, folgendermaßen:

„Es ist gut, dass diese Werbekampagne an unterschiedliche Beschäftigtengruppen adressiert ist, wie zum Beispiel die Seiteneinsteiger*innen, die inzwischen eine tragende Säule des schulischen Alltages sind. Die beste Werbung bleiben allerdings gute Arbeitsbedingungen – hier ist Luft nach oben. Der Erfolg der Werbekampagne hängt maßgeblich von dem Bemühen der politischen Entscheider*innen die Belastungen vor Ort über Maßnahmen zu reduzieren, damit Lehrkräfte ihren Beruf sinnstiftend erleben und auf die Bedarfe der Schüler*innen eingehen können. Denn Lernen und Lehren bauen auf einer persönlichen Beziehung auf und dafür braucht es genügend zeitliche und personelle Ressourcen.

Die von der Landesregierung durchgeführten Maßnahmen aus dem Maßnahmenkonzept Unterrichtsversorgung, wie etwa das Ablehnen voraussetzungsloser Teilzeit, steht dem Erfolg einer wertschätzenden Werbekampagne gegenüber. Insofern hoffe ich natürlich auf einen großen Erfolg der Kampagne, weil dir die Menschen an den Schulen dringend brauchen. Allerdings bin ich angesichts der aktuellen Arbeitsbedingungen skeptisch.“