Die Vorsitzende der GEW NRW Ayla Çelik kritisiert die Haltung der Arbeitgeber: „Das Angebot der Arbeitgeber kann in Zeiten der steigenden Preise und des Fachkräftemangels nur als Tropfen auf den heißen Stein gewertet werden. Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst verdienen mehr, auch wenn die Arbeitgeber das nicht wahrhaben wollen! Gerade in diesen herausfordernden Zeiten müssten die Arbeitgeber Wertschätzung für die Arbeit der Kolleg*innen zeigen – das geht nur über ein ernstzunehmendes Angebot.“
Das Angebot der Arbeitgeber sieht vor:
- neun Nullmonate ohne jegliche Gehaltserhöhungen
- eine erste Erhöhung von drei Prozent im Oktober 2023
- ab Januar 2024 eine weitere Erhöhung um zwei Prozent
- „Inflationsausgleich“ in Form von Einmalzahlungen in Höhe von 1.500 Euro ab Mai 2023 und 1.000 Euro ab Januar 2024
Insgesamt würden die Einkommen damit bis zum 31. März 2025 nur um rund fünf Prozent steigen. Das können auch zwei Einmalzahlungen nicht heilen. Einmalzahlungen helfen nur kurzfristig, während die Preise dauerhaft hoch bleiben.
Warnstreiks mit Kundgebungen in der nächsten Woche
Um den Druck auf die Arbeitgeberseite zu erhöhen, ruft die GEW NRW ihre Mitglieder in den kommenden Wochen zu Warnstreiks auf. „Wir waren und sind zu einem Kompromiss bereit, der aber immer eine echte Verbesserung bedeuten muss. Das vorgelegte Angebot ist davon weit entfernt! Da die Arbeitgeber aber nicht eingelenkt und keinen akzeptablen Vorschlag unterbreitet haben, müssen wir zu unserem stärksten Mittel greifen – Warnstreiks“, mahnt die Gewerkschafterin.
- 27. Februar: Warnstreik in Köln, Bonn, Rhein-Sieg, Euskirchen und Münster
- 28. Februar: Warnstreik in Krefeld
So geht es weiter in der Tarifrunde
Für die 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst geht es in der dritten Verhandlungsrunde vom 27. bis 29. März dann um alles. Die Gewerkschaften erwarten von den Arbeitgebern ein faires Ergebnis – nicht zuletzt auch zur finanziellen Anerkennung und Wertschätzung der unverzichtbaren Arbeit der Beschäftigten. Eine Aufwertung ist aus Sicht der GEW NRW vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Bedeutung und der Anforderungen der Arbeit längst überfällig.