Tarifvertrag der Länder – TV-L 09.02.2017

7.000 Tarifbeschäftigte in NRW im Ausstand

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7.000 Tarifbeschäftigte in NRW im Ausstand

Landesweiter Warnstreiktag der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes

Rund 7.000 Tarifbeschäftigte folgten dem Streikaufruf der DGB-Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes, GEW, ver.di und GdP sowie des dbb, zu einem landesweiten Warnstreik am heutigen Donnerstag, 9. Februar 2017, in der Landeshauptstadt Düsseldorf.

  • Autor*in: Berthold Paschert
  • Funktion: Pressesprecher der GEW NRW
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Zur Auftaktkundgebung auf den Rheinwiesen versammelten sich die Streikenden, unter ihnen tarifbeschäftigte Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen im Landesdienst und Hochschulbeschäftigte, und zogen anschließend mit Fahnen und Transparenten über die Rheinkniebrücke, um sich zur abschließenden Hauptkundgebung vor dem Landtag zu versammeln.

Mit dem Warnstreik und der eindrucksvollen Kundgebung sieht die GEW die öffentlichen Arbeitgeber jetzt unter Druck, für die nächste Verhandlungsrunde Mitte Februar ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen.

„Nach unserem gelungenen Streikauftakt in der letzten Woche erhöhen wir nochmals den Druck.  Unser Streik ist eine gute Sache, gemeinsam mit unseren Schwestergewerkschaften im DGB kämpfen wir für ein gerechteres Einkommen für die Landesbeschäftigten. Wir wollen den Anschluss an die Gehälter der beim Bund und den Kommunen Beschäftigten halten und gegenüber der Privatwirtschaft konkurrenzfähig bleiben“, betonte GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer in ihrer kämpferischen Rede auf der Auftaktkundgebung an den Rheinwiesen.

Dorothea Schäfer bewertete das gewerkschaftliche Forderungspaket mit einem Gesamtvolumen von sechs Prozent als berechtigt. „Für die rund 200 000 tarifbeschäftigten Lehrer*innen bundesweit sowie für die Schulsozialarbeiter*innen und Hochschulbeschäftigten wäre die Einführung der Erfahrungsstufe 6 in die Entgelttabelle des Tarifvertrags der Länder (TV-L) ein großer Gewinn. Gerade ein Land wie NRW, mit rund 40.000 tarifbeschäftigten Lehrkräften im Schuldienst, müsste ein großes Interesse daran haben, die Bezahlung der Lehrkräfte deutlich zu verbessern. Schon jetzt ist der Lehrkräftemangel an vielen unserer Schulen spürbar. Mit der Reaktivierung von Pensionär*innen für den Unterricht alleine ist es nicht getan“, unterstrich die GEW-Landesvorsitzende mit Blick auf die aktuellen Pläne des Schulministeriums.

Forderungspaket der Gewerkschaften: Gesamtvolumen von sechs Prozent

Dorothea Schäfer fasste das gewerkschaftliche Forderungspaket zusammen: „Wir wollen insgesamt sechs Prozent mehr Gehalt mit einer Stufe 6 für die Entgeltgruppen 9 bis 15 sowie einer sozialen Komponente und die Aufwertung der Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst der Länder. Außerdem fordern wir die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Verhandlungsergebnisses auf die Beamt*innen.“