Dorothea Schäfer, Landesvorsitzende der GEW, empfiehlt: „Es ist ganz wichtig für Eltern und Kinder, an diesem Tag miteinander über die Noten zu reden.“ Dorothea Schäfer, die selbst als Lehrerin viele Jahre an einem Gymnasium und an einer Gesamtschule tätig war, relativiert die Bedeutung der Schulnoten und weiß aus langjähriger Erfahrung: „Noten treffen keine generelle Aussage über die Schüler*innenpersönlichkeit. Sie sind nur eine punktuelle Bestandsaufnahme des Leistungsstandes und können jederzeit verbessert werden.“
Mit den Zeugnissen erhalten Schüler*innen individuelle Lern- und Förderempfehlungen, wenn die Versetzung oder der angestrebte Abschluss gefährdet sind. Die Eltern werden von der Schule zu einem Beratungsgespräch eingeladen, um zu besprechen, wie die konkrete Förderung aussehen kann. „Diese Gespräche sollten Eltern nutzen, um mit der Schule einen Weg zu erarbeiten, der den Schulerfolg des Kindes möglich macht“, empfiehlt die Vorsitzende der GEW NRW.
In Zeiten eines teilweise gravierenden Lehrkräftemangels und gleichzeitig gewachsenen Aufgaben und zusätzlichen Belastungen stellt sich für die nordrhein-westfälische Bildungsgewerkschaft auch die Frage nach Rahmenbedingungen und Ressourcen. Dorothea Schäfer wörtlich: „Eltern erwarten zu Recht die bestmögliche Bildung für ihr Kind. Da mag es zuweilen auch zu kontroversen Auffassungen zwischen ihnen und den Lehrkräften kommen. Lehrer*innen tun das Möglichste für eine gezielte individuelle Förderung. Zu Recht erwarten sie dabei mehr Wertschätzung in der Gesellschaft und mehr Unterstützung seitens der Landesregierung.“