Tarifvertrag der Länder – TV-L 22.06.2020

Verhandlungen zum Tarifvertrag angestellter Lehrkräfte

Tarifrunde

GEW stellt Forderungen an die Arbeitgeber

Am 4. Juni 2020 haben sich die Gewerkschaften mit den Arbeitgebern der Bundesländer zum ersten Gespräch zur Weiterentwicklung des Tarifvertrages angestellter Lehrkräfte (TV EntgO-L) getroffen – diesmal virtuell. Wir haben den GEW-Verhandlungsführer Daniel Merbitz gefragt, was verhandelt wurde und wie es jetzt weiter geht.

  • Interview: Fabian Kaske
  • Funktion: Redakteur für die GEW NRW
Min.

Was wurde konkret verhandelt?

Daniel Merbitz: Wir haben von kleinen Detailfragen bis zu größeren materiellen Punkten verhandelt. Damit man mal eine Vorstellung hat: Von der rechtssicheren Definition des Begriffes „Schulfach“ bis zur Mindesteingruppierungen für alle Lehrkräfte. Aber auch solche Schmankerl wie die vollständige Berücksichtigung von absolviertem Vorbereitungsdienst und Referendariat bei der Stufenlaufzeit und neue Eingruppierung der pädagogischen und heilpädagogischen Unterrichtshilfen und sonderpädagogische Fachkräfte sowie entsprechend eingesetzte Beschäftigte. Wir haben unsere Forderungen, insgesamt vierzehn, vorgetragen und erläutert. Aber keinerlei Zusagen erhalten.

Wie geht es weiter mit der Paralleltabelle und der Angleichungszulage?

Daniel Merbitz: Da haben wir den größten Widerstand zu spüren bekommen. Für uns als GEW steht diese Frage weiterhin im Zentrum der Verhandlungen. Fünf Jahre nach Inkrafttreten des Tarifvertrages muss endlich ein Termin für das Erreichen der Paralleltabelle vereinbart wird. Das heißt, dass jeder Besoldungsgruppe die numerisch identische Entgeltgruppe zugeordnet wird: A13 = E13, A12 = E12, A11= E11 usw.. Dies kostet Geld und die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) möchte dies nicht außerhalb einer regulären Tarifrunde, die ja erst im Herbst 2021 wieder ansteht, ausgeben.

Wie geht es jetzt weiter?

Daniel Merbitz: Wir wollen die Lehrkräfteeingruppierung weiterentwickeln und zukunftsfest gestalten. Gute Vorschläge liegen seit Jahren dazu auf dem Tisch. Jetzt ist die TdL am Zug. Knut Bredendiek, Geschäftsführer der TdL, kündigte an, dass in der TdL-Mitgliederversammlung am 23. Juni 2020 über die Forderungen und eine weitere Terminfindung beraten wird. Als Verhandlungsführer der GEW sage ich: Wir werden am Ball bleiben.

Weitere Informationen zu den Gesprächen finden Sie auch auf der Webseite des Hauptvorstands gew.de.