Zwei Demozüge starteten am 12. Juli 2019, dem letzten Tag vor den langen Schulferien, von Düsseldorf und Neuss aus über den Rhein. Mitten drin: zahlreiche Kolleg*innen der GEW Düsseldorf, die die Sommerdemonstration von Fridays for Future unterstützt hatte. Weitere Verbände und Unterstützer*innen wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND e.V.), Arbeiterwohlfahrt (AWO), Attac, die Jungen Grünen, die Jusos und auch ver.di liefen mit, denn: Die Klimakrise kennt kein Hitzefrei!
Angeführt vom Mottowagen mit Umweltaktivistin Greta Thunberg über den Rhein
Der Düsseldorfer Künstler Jacques Tilly kreierte einen Mottowagen, der die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg zeigt. Hinter dem Wagen zogen die über 1.300 Demonstrant*innen über die Südbrücke zum Rheinpark Neuss, wir Gewerkschafter*innen für den Klimaschutz hinter dem Transparent „Stopp Kohleverstromung – Sozialverträglicher Ausstieg“.
Hinter uns machten Schüler*innen einer Grundschule lautstark auf sich aufmerksam zur Melodie: „Frère Jacque“: „Laschet, Laschet, schläfst du noch? – Hörst du nicht die Sägen? – An deinem Stuhl“ und hielten tapfer ihr Transparent mit der Aufschrift hoch „Motoren aus – Gehirn an“. Auf der Strecke über die Südbrücke zum Rheinpark Neuss konnten wir eine der zahlreichen Auswirkungen des Klimawandels direkt sehen: Niedrigwasser am Rhein.
Klimacamp in Neuss soll Vorschläge zum Thema „Nachhaltigkeit“ hervorbringen
Auf einer Kreuzung nahe am Rheinufer trafen wir auf den Neusser Demozug. Kurz vorher konnten die Demonstrant*innen der Bewegung „Fridays for Future“ dem Neusser Bürgermeister Reiner Breuer ein Versprechen abnehmen: Er plant, ein Klimacamp Anfang September 2019 anzubieten, in dem 50 Schülervertreter*innen Vorschläge zum Thema „Nachhaltigkeit“ vorbringen sollen. Eine prima Idee! Aber man wird abwarten müssen, welche Schüler*innen eingeladen werden und wie mit ihren Ideen im Stadtrat umgegangen wird.
Auf der Kreuzung nahe des Rheinpark Neuss fand zunächst ein Sit-In statt. Danach ging es mit über 2.000 Teilnehmer*innen weiter zur Rheinwiese, wo wir uns hinter unseren Transparenten vor Rheinidylle aufstellten und auf die Abschlusskundgebung warteten. Auf der Bühne sprach Satiriker und Bundesvorsitzender von Die PARTEI Martin Sonneborn. Er verteilte Entschuldigungszettel für die teilnehmenden Schüler*innen.
Bündnistreffen und Vorträge von Fridays for Future zu aktuellen Demos und Klimaschutzthemen
Regelmäßig bietet Fridays for Future für alle unterstützenden Organisationen Treffen an. Für uns in Düsseldorf war es eine interessante Erfahrung, beim Bündnistreffen von Fridays for Future für die Vorbereitungen der Sommerdemonstration dabei zu sein. Es war erstaunlich und ermutigend zu sehen, mit wieviel Engagement, Organisationstalent und -erfahrung die Klimaschutzbewegung agiert und wie – oft auch ältere – Mitglieder anderer Organisationen dadurch mitgezogen und motiviert wurden. Ein solches gemeinsames Aktionstreffen, geleitet von erfahrenen Aktivist*innen, kann als erfolgversprechendes Beispiel für die Zusammenarbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen dienen. Schon im März 2019 hatte die GEW Düsseldorf einen Vertreter von Fridays for Future und Bezirksschülersprecher zu einem Vortrag eingeladen. Die Ziele der Klimaschutzbewegung wurden in das Aktionsprogramm aufgenommen.
Vorbereitungen auf den Tag des Umweltschutzes am 20. September 2019
Um allen Missverständnissen vorzubeugen: „Start in die Ferien“ meint nicht, dass F4F nun wochenlang chillt, die Aktivisten bleiben am Ball und schon jetzt laufen die Vorbereitungen für die Großdemonstration am Tag des Umweltschutzes am 20. September 2019. Dieser Tag kann an Schulen zum Beispiel als Projekttag mit anschließender Exkursion zur Demo vorbereitet werden, wie es ein Gymnasium in Düsseldorf vormacht und ein Mottojahr des Klimaschutzes aufgerufen hat. An den Aktivitäten wird sich die GEW örtlich ganz sicher aktiv beteiligen.