Pressemitteilungen 20.12.2016

„Schule in der digitalen Welt“ zeitgemäß gestalten

Digitale AusstattungDigitalität im Unterricht
Schule in der digitalen Welt zeitgemäß gestalten

Bessere Ausstattung und Fortbildungsoffensive erforderlich

Die GEW NRW begrüßt das Programm „Schule in der digitalen Welt“ zur Vermittlung von digitalen Schlüsselkompetenzen in Schule und Unterricht. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung – so die Bildungsgewerkschaft - ist eine moderne technische Ausstattung und ausreichend Zeitressourcen für notwendige Kooperationen und Vernetzung vor Ort.

  • Autor*in: Berthold Paschert
  • Funktion: Pressesprecher der GEW NRW
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Die GEW NRW begrüßt das Programm „Schule in der digitalen Welt“ zur Vermittlung von digitalen Schlüsselkompetenzen in Schule und Unterricht. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung  – so die Bildungsgewerkschaft – ist eine moderne technische Ausstattung und ausreichend Zeitressourcen für notwendige Kooperationen und  Vernetzung vor Ort. „Entscheidend wird sein, wie die bislang zumeist mangelhafte Ausstattung der Schulen nachhaltig verbessert wird, um eine Vermittlung von Medienkompetenz auch erfolgreich zu gestalten“, bewertete GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer das Vorhaben der Landesregierung.

„Gute Schule 2020“  – erster und wichtiger Schritt

Immer noch hänge die digitale Ausstattung der Schulen von der Finanzlage und dem Willen der einzelnen Kommunen ab. Das jetzt aufgelegte Ausbauprogramm „Gute Schule 2020“ sei zwar ein erster Schritt, notwendige Investitionen zu tätigen, reiche aber bei weitem nicht aus, um eine moderne digitale Infrastruktur flächendeckend vorzuhalten.

Schulträger brauchen mehr Unterstützung

„So lange vor Ort entschieden werden muss, ob das Geld für neue Toiletten und renovierte Klassenräume oder für Laptops und WLAN ausgegeben wird, kommen wir nicht weit. Jetzt rächt sich, dass viel zu lange viel zu wenig investiert worden ist“, erklärte die GEW-Landesvorsitzende und bekräftigte die langjährige Forderung der GEW NRW, der Bund müsse einen nachhaltigen Beitrag zur Bildungsfinanzierung in den Ländern leisten.

„Bring Your Own Device“ birgt Risiko sozialer Spaltung

Die GEW-Landesvorsitzende sieht Land und Kommunen in der Pflicht, für eine moderne Ausstattung mit digitalen Medien zu sorgen und warnte vor einer digitalen Spaltung im Klassenzimmer: „Das Prinzip ‚Bring Your Own Device‘, also jeder bringe sein eigenes Gerät mit, darf nicht  zur Richtschnur für den digital begleiteten Unterricht der Zukunft sein. Kostenfreie Bildung – und dazu gehört auch die kostenfreie Ausstattung mit digitalen Medien – muss Grundsatz bleiben, das ist auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit.“

Fortbildungsoffensive ist erforderlich

Damit die Digitalisierung in den Schule ankomme, sei neben der Ausstattung auch eine Fortbildungsoffensive in den Schulen erforderlich. Zudem fordere die GEW NRW, so Dorothea Schäfer, bei diesem Megaprojekt Datenschutz und Datensicherheit groß zu schreiben und insgesamt die schutzwürdigen Interessen der Lehrkräfte in den Blick nehmen. Dorothea Schäfer betonte abschließend: „Es gibt Grenzen der Verfügbarkeit von Beschäftigten und eine Fürsorgepflicht des Arbeitgebers. Der ‚work-privacy-conflict‘ darf nicht noch verstärkt werden.“