Beamt*innen 09.02.2023

Bessere Bezahlung für pädagogisches Schulpersonal

GehaltHSU – Herkunftssprachlicher UnterrichtSeiteneinstiegMPT – Fachkräfte im multiprofessionellen TeamFachkräfte in der SchuleingangsphaseSchulsozialarbeitTarifrecht
  • Autor*in: Joyce Abebrese
  • Funktion: Referentin für Tarifpolitik

GEW NRW macht sich für finanzielle Anerkennung stark

Fach- und Werkstattlehrkräfte, Schulsozialarbeiter*innen und Co. sind für das System Schule unverzichtbar – doch ihre Arbeit wird von der Landesregierung nicht angemessen bezahlt. Bei der anstehenden Besoldungsanpassung gehen sie leer aus. Seiteneinsteiger*innen mit pädagogischer Einführung profitieren erst verspätet. In einem Online-Dialog hat sich die GEW NRW jetzt mit Betroffenen über die fehlende finanzielle Anerkennung ausgetauscht und Ideen für gemeinsame Aktionen gesammelt.

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Ohne uns geht es nicht!

Ohne uns geht es nicht! Unter diesem Motto nahmen rund 100 (sozial-) pädagogische Beschäftigte an der GEW NRW-Videokonferenz teil und machten sich für eine faire Bezahlung ihrer Arbeit stark. Im Dialog verdeutlichte die GEW NRW-Vorsitzende Ayla Çelik: „Alle pädagogischen Beschäftigten in unseren Bildungseinrichtungen leisten eine unverzichtbare Arbeit. Gerade in diesen Zeiten des eklatanten Fach- und Lehrkräftemangels ermöglichen sie Bildung. Dafür verdienen sie Wertschätzung. Diese Wertschätzung drückt sich auch über eine faire Bezahlung und eine angemessene Gehaltserhöhung aus.“ Neben Ayla Çelik nahmen auch die Tarifreferentin Joyce Abebrese und die Referentin für Dienstrecht Ute Lorenz teil und informierten über die aktuelle Rechtslage.

Die finanzielle Anerkennung fehlt

Dass die Politik die tägliche Arbeit von Fach- und Werkstattlehrkräften, sozialpädagogischen Fachkräften in der Schuleingangsphase sowie Schulsozialarbeiter*innen, Fachkräften im multiprofessionellen Team (MPT-Kräfte) und Lehrkräften im Herkunftssprachlichen Unterricht (HSU) finanziell nicht anerkennt, sorgte bei den Betroffenen für Enttäuschung und Unmut. Sie verdienen deutlich weniger als ihre Kolleg*innen und profitieren nicht vom Gesetzentwurf zur Anhebung der Besoldung auf A 13. Grund hierfür ist die Systematik des geltenden Tarifvertrages für Lehrkräfte (TV EntgO-L). Die Seiteneinsteiger*innen mit pädagogischer Einführung (PE) profitieren erst zum 1. August 2026 von einer Höhergruppierung, vorher erhalten sie keine aufwachsende Zulage wie die vollständig ausgebildeten Lehrkräfte.

Viele Beschäftigte sind frustriert

Der Frust bei den Beschäftigten ist groß. „Wir sind für unser Land sowie für unsere Schüler*innen und das Schulsystem eine wichtige Ressource. Wir fühlen uns dennoch geringgeschätzt. Mit der Umsetzung von A 13 wird der Abstand zum übrigen Kollegium und damit unsere ungerechte Bezahlung noch gravierender“, so HSU-Lehrkraft Zülfü Gürbüz. Schulsozialarbeiterin Marion Vittinghoff wünscht sich ebenfalls, dass die Landesregierung endlich aktiv wird: „Ich arbeite sehr gerne in meinem Beruf. Mir fehlt aber jegliche Wertschätzung der Dienststelle, auch in finanzieller Hinsicht. Die Löhne werden zwar in den Tarifverhandlungen verhandelt, dennoch besteht die Möglichkeit, Zulagen zu gewähren und Beförderungsmöglichkeiten einzurichten.“

"Wer Qualität will, muss die Beschäftigten fair bezahlen!"

Ayla Çelik betonte: „In Zeiten des dramatischen Fachkräftemangels muss der Arbeitgeber Gehaltsaufstiege möglich machen, um Abwanderungen zu verhindern. Daher müssen alle bereits jetzt besser bezahlt werden. Denn eins muss klar sein: Wer Qualität will, muss attraktive Arbeitsbedingungen schaffen und die Beschäftigten fair bezahlen!“ Als ersten Schritt hat die GEW NRW jetzt eine Online-Petition gestartet und fordert eine außertarifliche Zulage für das (sozial-) pädagogische Personal an Schulen in NRW. Zudem will die Bildungsgewerkschaft gemeinsam mit (sozial-) pädagogischen Beschäftigten Öffentlichkeit für die Missstände schaffen. Im Oktober will man zudem die Länder-Tarifrunde nutzen, um solidarisch auf die Straße zu gehen und für eine angemessene Gehaltserhöhung zu kämpfen. Für die Seiteneinsteiger*innen mit pädagogischer Einführung wird die GEW NRW weiterhin dafür kämpfen, dass sie früher von der Besoldungsanpassung profitieren. 

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