In ihrem Grußwort erklärte die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW NRW, Ayla Çelik: „Die GEW NRW ist eine Bildungsgewerkschaft, die von der Solidarität ihrer Mitglieder getragen wird. Unsere Mitglieder arbeiten entlang der gesamten Bildungskette eines Menschen, von der Kita bis zur Erwachsenenbildung. Das ist unser Alleinstellungsmerkmal und unsere Stärke: Wir sind viele; diese Vielfalt bereichert uns. Und aus jedem einzelnen Mitglied schöpfen wir täglich Kraft für den Kampf für gute Bildung, faire Bezahlung und gute Rahmenbedingungen für das Lehren und Lernen als Grundlage für gleiche Zukunftschancen für alle Kinder.“
In seinem Beitrag betonte Ministerpräsident Hendrik Wüst (MdL): „Bildung ist die Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und unsere wichtigste Zukunftsressource. Die Weiterentwicklung und Modernisierung von Bildung ist daher für uns alle eine der wichtigsten und gleichzeitig auch herausforderndsten Aufgaben, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Ich bin froh, dass wir mit der GEW NRW einen starken und kritischen Partner an unserer Seite haben. Eine Gewerkschaft, die sich seit nunmehr 75 Jahren mit großem Engagement und viel Herzblut für gute Bildung in unserem Land und für gute Beschäftigungsbedingungen für all diejenigen einsetzt, die sich täglich in unseren Kitas, Schulen und Hochschulen engagieren. Zu diesem besonderen Jubiläum gratuliere ich ganz herzlich!“
Auch Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller würdigte die GEW NRW anlässlich ihres Jubiläums: „Unsere Gesellschaft lebt davon, dass wir alle uns auf die eine oder andere Art und Weise für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger engagieren. In der GEW NRW bringen Lehrerinnen und Lehrer ihr gewerkschaftliches Engagement seit 75 Jahren ‚stark in Bildung‘ ein. Das ist ein Grund zum Feiern – und zum Danksagen! Ich gratuliere der GEW NRW herzlich zu ihrem Jubiläum und danke allen Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern, die sich dafür einsetzen, dass wir unseren Kindern und Jugendlichen überall in Nordrhein-Westfalen faire Bildungschancen eröffnen können. Dieses Ziel eint uns ebenso wie das Bewusstsein, dass gute Bildung gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten an unseren Schulen erfordert. In unseren jeweiligen Rollen werden wir uns sicherlich auch zukünftig eng darüber austauschen, wie wir unser Schulleben gestalten wollen, und im besten Wortsinne gemeinsam dafür streiten, dass sich Nordrhein-Westfalen weiterhin ‚stark in Bildung‘ engagiert.“
In ihrer Rede machte Maike Finnern, Vorsitzende der GEW, deutlich: „Die Bundesrepublik Deutschland steht vor großen bildungspolitischen Herausforderungen. Die Gesellschaft erwartet von den Menschen, die im Bildungsbereich beschäftigt sind, dass sie die heranwachsende Generation so ausbilden, dass diese gute Lebens- und Berufsperspektiven hat. Sie erwartet, dass der Transformationsprozess in Wirtschaft und Lebenswelt der Menschen klappt. Um diese Aufgaben meistern zu können, muss das Bildungssystem endlich besser finanziert werden. Für mehr Chancengleichheit braucht es mehr hoch qualifizierte Pädagoginnen und Pädagogen. Um für diese Entwicklungsprozesse die richtigen Strategien zu entwickeln und umzusetzen, ist die GEW ein guter, verlässlicher Partner.“
Anke Unger, stellvertretende Vorsitzende des DGB NRW, betonte: „Die GEW NRW ist ein unverzichtbarer Teil unserer Gewerkschaftsfamilie. Sie bringt ihre schul- und bildungspolitischen Kompetenzen in den DGB ein und macht auch gegenüber der Landesregierung deutlich: Die Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft kann ohne gute Bildung nicht gelingen. Wir brauchen deutlich mehr Investitionen in den Bildungsbereich und müssen alles daransetzen, endlich den Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungserfolg zu durchbrechen.“
Eingerahmt wurden die Reden durch einen Film mit Ausschnitten aus 75 Jahren gewerkschaftlicher Arbeit. Langjährige und neue Mitglieder kamen dabei zu Wort, während Originalaufnahmen vergangener Gewerkschaftsarbeit die Breite der Themen aufzeigten, für die sich die Bildungsgewerkschaft einsetzt. Deutlich wurde dabei: In den Fragen der Entwicklung der Schulstruktur und in der Tarifarbeit für eine bessere und faire Bezahlung führte und führt kein Weg an der Bildungsgewerkschaft vorbei. Ohne die GEW NRW hätte es weder den schulscharfen Sozialindex gegeben, noch die letzte Reform der Lehrkräftebesoldung (A 13). So wurden allein in den letzten Jahren zwei große GEW NRW-Forderungen von der Politik aufgenommen. Die Bildungsgewerkschaft bleibe aber am Ball, versprach Çelik während des Festaktes, denn noch sei keine echte Gleichbezahlung oder die Einführung einer einheitlichen Laufbahn für alle Lehrkräfte erreicht. „Auf die Erfolge in 75 Jahren können wir stolz sein“, betonte die GEW NRW-Vorsitzende. „Sie sind aber auch für uns ein Auftrag, nicht nachzulassen. Die Herausforderungen sind immens, ob in Kita, Schule, Hochschule oder Weiterbildung. Deshalb braucht es auch weiterhin eine starke Stimme für gute Bildung – eine starke GEW NRW!“
Hintergrund:
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW wurde 1948 gegründet. Sie organisiert mit ihren rund 46.000 Mitgliedern alle Beschäftigte entlang der Bildungskette – in Kita, Schule, Hochschule und Forschung bis hin zur Erwachsenenbildung. In Ihr bringen sich in vielen Fachgruppen, Ausschüssen und Referaten Mitglieder für eine gute Bildungspolitik ein. Viele Personalrät*innen, Vertrauensleute und Aktive der GEW NRW beraten Beschäftigte und füllen die Gewerkschaftsarbeit vor Ort mit Leben. Weitere Informationen finden Sie auch hier.