„Mi nombre es Heike.“ Das ist spanisch und heißt: Mein Name ist Heike. Allerdings bin ich keine Spanischlehrerin, an meiner Schulform gibt es dieses Fach nicht. Sprachen sind eben ein Hobby von mir. Ich unterrichte an einer Hauptschule in Bocholt, eine der wenigen übriggebliebenen. Allerdings gibt es an Hauptschulen viele Gelegenheiten, auch fachfremd zu unterrichten – ob man will oder nicht. Dieses Schicksal teilen natürlich auch die Seiteneinsteiger*innen. Sie vernünftig zu qualifizieren, ist uns ein großes Anliegen im Hauptpersonalrat.
Die Personalratsarbeit habe ich zuerst im Bezirkspersonalrat Münster kennen- und schätzen gelernt. Dort ist man immer nah an den Kolleg*innen dran und versucht alles, um sie in ihren Belangen zu unterstützen. Allerdings hat mich dann das „Große Ganze“ gereizt, sodass ich 2016 für den Hauptpersonalrat Hauptschule kandidiert habe. Dort kann ich persönlich mit der Ministerin sprechen und die Lage an meiner Schulform schildern. Ich glaube nicht, dass im Ministerium die Reform meiner Schulform an erster Stelle der To-Do-Liste steht. Das möchte ich ändern.
Die Hauptschule nicht vergessen
Unberücksichtigt bleiben die Lern- und Arbeitsbedingungen an der Hauptschule. Hier muss sofort nachgebessert werden, damit an den verbliebenen Hauptschulen eine erfolgreiche Bildung, Erziehung und Förderung gelingen kann. Die Schüler*innen an Hauptschulen dürfen in unserer Gesellschaft nicht abgehängt werden.
Wir sind diejenigen, die zu einem hohen Anteil die Inklusion an Schule leisten und ebenso die Integration. Wir bieten Anfängersprachkurse an, weil wir das Fachpersonal haben. Diese Arbeit wird von den Kolleg*innen gerne getan – ist jedoch auch sehr anstrengend. Da muss viel differenziert werden, wenn all diese Schüler*innen in eine Klasse aufgenommen werden. Das sind große Herausforderungen. Und diese stehen in einem Missverhältnis zum höchsten Pflichtstundendeputat der Kolleg*innen mit der geringsten Bezahlung. Auch hier werde ich nicht müde, immer wieder auf diese Ungerechtigkeit zu verweisen. Wir fordern 25 Stunden, Doppelbesetzungen und A13 Z/EG 13 für alle Kolleg*innen. Tarifbeschäftigte müssen endlich mit den Beamt*innen in der Bezahlung gleichgestellt werden.
Unsere Erfolge der GEW NRW im Hauptpersonalrat
Personal braucht die Schule und multiprofessionelle Fachkompetenz bei der Erfüllung des ganzheitlichen Bildungsauftrags. Ohne diese ist unser Bildungsauftrag in den Schulen, aufgrund von Herausforderungen wie Inklusion, wie Umgang mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen, mit bildungsfernen Elternhäusern und prekären Lebensbedingungen unserer Schüler*innen, kaum mehr zu erfüllen.
Der Personalrat hat erreicht, dass zuletzt viele neue Stellen ausgeschrieben werden konnten. Er setzt sich für die Entstehung von Beförderungsstellen ein. Gute Arbeitsbedingungen und eine angemessene Entlohnung gehören selbstverständlich mit dazu.
Zudem ist unserer Arbeit zuzuschreiben, dass die Besoldung der Schulleitungsstellen angehoben wurde. Jetzt gilt es, dass alle diese Stellen auch besetzt werden.
Gerade jetzt müssen wir die Digitalisierung vorantreiben und die Kolleg*innen motivieren, sich beim „Lernen auf Distanz“ einzuarbeiten. Um nicht weiterhin multimedial abgehängt zu werden, benötigen die Lehrkräfte und das Schulpersonal sichere digitale Wege, um sich untereinander auszutauschen. Der Hauptpersonalrat ist an der Umsetzung dieser Vorhaben beteiligt.
Wir kämpfen für die Hauptschule
Kurz gesagt: Wir haben viel auf dem Zettel. Ich bin bereit, für unsere Konzepte, Vorschläge und Forderungen für die Hauptschule und besonders für die dort arbeitenden Kolleg*innen zu kämpfen.