Digitalisierung, Homeschooling, Distanzunterricht, Serverzusammenbruch - die Baustellen in den Schulen sind unübersehbar. Dienstlaptops für Lehrkräfte? Sie wurden bestellt, sind aber noch nicht da. Computer für Kinder aus bedürftigen Familien? Die ersten werden gerade verteilt, tausende lassen noch auf sich warten.
Doch was hilft die Anschaffung tausender neuer Endgeräte für die Schulen, die Bereitstellung von Schulservern und Lernplattformen, wenn die wichtigsten Akteure, nämlich die Lehrkräfte, für eine gelingende Digitalisierung kaum Fortbildungen erhalten? Ohne ausreichende Fortbildungsangebote für die Lehrkräfte und technischen Support für alle Schulen bleibt der Einsatz digitaler Medien im Unterricht allenfalls Stückwerk. Doch auch da bewegt sich viel zu wenig und das ist nicht mit der Coronapandemie zu entschuldigen. Gerade in diesen Zeiten wären digitale Fortbildungen in Form von Videokonferenzen eine gute Möglichkeit, die Lehr-kräfte fit zu machen. Mit dieser Aufgabe darf man die Schulen nicht allein lassen.
Dass es auch anders gehen kann, zeigt die GEW Wuppertal mit ihren aktuellen Fortbildungsangeboten. Sie übernimmt quasi die Hausaufgaben der Schulbehörden und bietet z.B. Schulungen für IServ an, das ist die Serverplattform, die die Stadt Wuppertal den Schulen zur Verfügung stellt. Auch Fortbildungen für digitale Unterrichtsformate legt die GEW auf. Allein für die Veranstaltungen im Februar/März haben sich bereits 150 Lehrkräfte angemeldet. Offensichtlich trifft die GEW Wuppertal punktgenau die Fortbildungsbedarfe in den Schulen. Gleichzeitig belegen sie den eklatanten Mangel an staatlichen Fortbildungsangeboten im Bereich digitaler Bildung.
Die GEW Wuppertal übernimmt damit die Hausaufgaben der Schulbehörden – eigentlich ein Unding! Es wird Zeit, dass diese ihre Hausaufgaben selbst erledigen und für eine umfassende Fortbildung der Lehrkräfte sorgen.