Pressemitteilungen 15.08.2024

Viele Pläne - Wenig Konkretes

BildungsgewerkschaftFachkräftemangel

Schulministerin Feller bleibt auf der Pressekonferenz zum Schuljahresbeginn vage

Die Landesregierung hat sich für das Schuljahr 2024/25 einiges vorgenommen. Viele kleine Projekte wurden vorgestellt – der Ausweg aus der Sackgasse war nicht zu erkennen.

  • Autorin: Steffi Klaus
  • Funktion: Pressesprecherin GEW NRW
  • Kontakt: 0160 - 96 403 51
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Essen/Düsseldorf - Grundsätzlich begrüßen wir solche neuen Testverfahren, die die sprachlichen Kompetenzen der Kinder systematisch erfassen und auswerten. Bedenken haben wir, was die Ausgestaltung und Umsetzbarkeit angeht.

„Screening und Diagnostik bringen nichts, wenn es kein Personal gibt, das Förderempfehlungen umsetzen kann“, sagt die Vorsitzende der GEW NRW Ayla Celik. „Der Erfolg dieser Maßnahmen hängt wieder mal vom Aufopferungsgrad der Lehrkräfte und dem Engagement der Eltern ab.“

Einlassungen zu den großen drängenden Problemen haben wir auch heute wieder vermisst.    

Dabei sind Themen, wie Bildungsfinanzierung und Fachkräftemangel grundlegend, um Chancengleichheit zu ermöglichen.

„Wir haben stets Entlastung für die Kolleg*innen gefordert, die auch tatsächlich vor Ort ankommt, daher begrüßen wir es sehr, dass in den Grundschulen auf die Arbeitspläne verzichtet wird. Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Ansonsten wurde leider auf die enorme Belastungssituation der Kolleg*innen nicht eingegangen. Immerhin hat sich die Zahl der Berufsaussteiger*innen aus Schule über die vergangenen Jahre verdreifacht. Letztes Jahr haben 930 Lehrkräfte, knapp 280 davon verbeamtet, ihr Dienstverhältnis gekündigt und der Schule den Rücken gekehrt. Ein schwerwiegender Schritt, den man nur geht, wenn man nicht mehr kann und keine Aussicht auf Besserung sieht!  Wer den Lehrkräftemangel bekämpfen will, muss die Arbeitsbedingungen verbessern und darf nicht die Augen vor der Arbeitsbelastung verschließen!“ so Ayla Celik. 

Das viele kleine Vorhaben auch gelebte Realität werden könnten, das war heute nicht zu erkennen.