Düsseldorf – Am heutigen Warnstreik im Regierungsbezirk Düsseldorf beteiligten sich 200 Beschäftigte. Aufgerufen hatte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW die Beschäftigten im Wirkungsbereich des Tarifvertrags der Länder (TV-L) im Regierungsbezirk Düsseldorf. Dies war bereits der zweite Warnstreik im Regierungsbezirk. Erst in der vergangenen Woche hatten sich 300 Beschäftigte des Regierungsbezirks in Wuppertal an Warnstreikaktivitäten beteiligt. Landesweit waren in der erste Woche der Warnstreikwelle 3.300 Beschäftigte an Schulen und Hochschulen in den Ausstand getreten. Bereits am kommenden Donnerstag, 30.11., ruft die GEW NRW im Regierungsbezirk Düsseldorf wieder zum Warnstreik auf. Für den Donnerstag ist eine Kundgebung in Duisburg angekündigt.
Arbeitgeber bewegt euch!
Die GEW NRW-Vorsitzende Ayla Çelik betonte in ihrer Rede vor Ort: „Arbeitgeber bewegt euch endlich! Es muss ein Angebot auf den Tisch, das die Anerkennung der Beschäftigten widerspiegelt. Nur Blockieren hilft da nicht weiter! Es muss endlich angemessen in Bildung investiert werden. Der Öffentliche Dienst braucht attraktive Arbeitsbedingungen, sonst blutet er aus. Er ist das Rückgrat unserer Gesellschaft; hier zu sparen ist kurzsichtig und nicht zielführend.“
Anke Unger, stellvertretende Vorsitzende des DGB NRW, erklärte: „Bis weit in die Mittelschicht hinein spüren die Menschen die Inflation und machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Daher appellieren wir an die Arbeitgeber: Macht endlich ein ernsthaftes Angebot! Applaus allein reicht nicht. Die Beschäftigten brauchen Sicherheit in unsicheren Zeiten. Und sie müssen die Wertschätzung bekommen, die sie verdienen!“
Für diese Woche sind zusätzlich Warnstreiks in den Regierungsbezirken Köln, Münster und Arnsberg angekündigt. Für den 05.12. ruft die GEW NRW zusammen mit ver.di, dbb tarifunion und der GdP zu einem landesweiten Warnstreik auf und mobilisiert zu Demonstrationen und Kundgebung in Düsseldorf. Alle Informationen finden Sie in den Warnstreikaufrufen.
Hintergrund
Die Warnstreiks finden im Rahmen der Tarifauseinandersetzung zwischen den Gewerkschaften des Öffentlichen Dienstes und dem Arbeitgeberverband, Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) statt. Die Gewerkschaften verhandeln dabei für bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigte. Die ersten beiden Verhandlungsrunden zum Tarifvertrag der Länder waren ohne Ergebnis geblieben. Der Arbeitgeberverband TdL hatte kein eigenes Angebot vorgelegt und die Forderungen der Beschäftigten strikt zurückgewiesen. Die Beschäftigten fordern 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 EUR, eine Laufzeit von 12 Monaten und einen Tarifvertrag für studentisch Beschäftigte – einen TV-Stud. In der ersten Warnstreikwoche waren Warnstreik in allen Regierungsbezirken in Nordrhein-Westfalen angekündigt. Alleine am 20.11. beteiligten sich landesweit 11 Hochschulen mit eigenen Warnstreikaktionen. Insgesamt hatte die GEW zu 16 Warnstreikaktionen aufgerufen. Die dritte Verhandlungsrunde wird ab dem 7. Dezember in Potsdam stattfinden. Die Verhandlungsführerschaft in den Tarifverhandlungen hat ver.di.