Studium 26.04.2019

Im Einsatz für ein besseres Praxissemester

Ausbildung

junge GEW NRW präsentiert ihre Forderungen an der Universität Paderborn

Rund 200 Forderungen für ein besseres Praxissemester im Lehramtsstudium an NRWs Hochschulen sammelten unsere HIB-Mitarbeiter*innen an zwei Aktionstagen. Eine Podiumsdiskussion zum Thema stand nun an der Uni Paderborn an.

  • Autor*in: Lenny Liebig
  • Funktion: Mitarbeiter im Hochschulinformationsbüro Münster
Min.

Das Praxissemester ist ein zentrales Element in der Lehramtsausbildung. Die Einordnung in die erste Phase, das Hochschulstudium, bringt einige Schwierigkeiten mit sich, die insbesondere beim Aspekt der Finanzierung spürbar werden. Eine finanzielle Entschädigung ist nicht nur in Anbetracht des zeitlichen Umfangs, des Workloads und der Qualifikation der Studierenden notwendig, sondern auch in Hinblick auf anfallende Fahrt- und Materialkosten längst überfällig! Es gibt Schulen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwierig zu erreichen sind.

„Mein Praxissemester ist #besseranders, wenn…“

Mit diesem Satz sind wir auf Studierende an der Uni Münster und der Uni Paderborn im Rahmen zweier Aktionstage zugegangen. Dabei sind rund 200 Forderungen für ein gutes Praxissemester zusammengekommen. Deutlich wurde, dass bei diesem Thema ein dringender Gesprächs- und Handlungsbedarf besteht. „Wir als junge GEW nehmen diesen Auftrag sehr ernst“, erklärt Gita Fasli, Mitarbeiterin im Hochschulinformationsbüro (HIB) Paderborn. „Als Gewerkschaftsjugend stehen wir hinter den Studierenden. Gemeinsam möchten wir eine offene Gesprächskultur mit den beteiligten Institutionen schaffen“.

Stellschrauben des Praxissemesters: Geld, Workload und Zeit

Neben dem Wunsch nach finanzieller Entschädigung macht die Auswertung der Aktionen deutlich, dass insbesondere eine (zeitliche) Flexibilisierung notwendig ist. Der vor- und nachbereitende Teil an der Hochschule wird von vielen Studierenden besonders kritisch betrachtet. Neben der Frage nach der inhaltlichen Seminargestaltung, ist auch die zeitliche Einbindung ein wichtiger Faktor.

Junge GEW NRW lud zur Podiumsdiskussion an der Uni Paderborn

„Momentan sind Osterferien“, beginnt die Praxissemesterstudierende Silvia Fernadez Knierim ihren Bericht auf der Podiumsdiskussion am 25. April 2019 an der Universität Paderborn. Anders als zu wünschen wäre, lassen sich diese Ferien allerdings nicht für eine Atempause nach rund zwei Monaten im Praxissemester nutzen. „Es finden zurzeit begleitende Veranstaltungen an der Hochschule statt“, erzählt sie weiter. Gemeinsam mit Prof. Dr. Bardo Herzig, Direktor des Paderborner Lehrerausbildungszentrums, Wilhelm Kauling, Leiter des Zentrums für schulpraktische Lehrerausbildung Paderborn, Manuela Lindkamp, Mentorin am Friedrichs Gymnasium in Herford, und Dr. Christoph Vogelsang vom Paderborn Centre for Educational Research and Teacher Training diskutierte die junge GEW NRW die von den Studierenden vorgebrachten Anforderungen.

Alles eine Frage der Verantwortung?

Die Bilanz des Abends fällt insgesamt ernüchternd aus. Häufig werden Bezirks- und Landesregierungen zur Verantwortung gezogen. Im Falle der Finanzierung oder überregionaler Lösungen hinsichtlich der Fahrtwege ist diese Feststellung zwar naheliegend, jedoch nicht zielführend. Eine Vereinbarkeit des Praxissemesters mit Studium und Leben sollte jederzeit gegeben sein.

Gemeinsam sind wir stark: Antrag für den Gewerkschaftstag

„Das Problem ist, dass Lehramtsstudierende nicht flächendeckend überregional vertreten werden und keine Stimme haben“, resümierte ein Podiumsteilnehmer. Für die junge GEW NRW ist klar: Wir werden weiterhin unter den Studierenden mobilisieren und politisch nicht lockerlassen. Aus diesem Grund wird das Thema Praxissemester auch im Rahmen eines Antrags der jungen GEW NRW behandelt.